Wikipedia kann einpacken. Zumindest wenn es nach China geht. Denn die chinesische Regierung scheut keine Mühen und lässt nun ihre eigene Online-Enzyklopädie erstellen.
Wie mehrere Medien berichten, sagt China Wikipedia den Kampf an. Die chinesische Regierung arbeitet demnach an ihrer eigenen Online-Enzyklopädie, die natürlich allen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden soll. Die über 300.000 Einträge sollen aus rund 100 Themengebieten stammen und jeweils ca. 1000 Wörter umfassen. Dafür wurden mehr als 20.000 Autoren von Universitäten und Forschungseinrichtungen verpflichtet.
Das klingt zunächst beeindruckend, allerdings umfasst die chinesischsprachige Wikipedia bereits 940.000 Einträge, während die deutsche Ausgabe auf über zwei Millionen und die englischsprachige auf rund 5,4 Millionen Einträge kommt. Zugleich beschränkt China den Zugriff auf zahlreiche chinesischsprachige Wikipedia-Einträge, gerade dann, wenn diese aus den Bereichen Wissenschaft und Technik stammen.
Neu ist die Idee der Enzyklopädie allerdings nicht. Bereits eine gedruckte Ausgabe einer „Großen Chinesischen Enzyklopädie“ existiert, die verhindern sollte, dass es aufgrund mangelnden Wissens in der Bevölkerung zu einer weiteren Kulturrevolution kommen sollte. Diese erschien 1993 unter Aufsicht der Regierung und 2009 als umfangreichere Fassung erneut. Auch die Online-Enzyklopädie ist nichts Neues. Das Projekt wurde bereits 2011 beschlossen, wird allerdings erst jetzt umgesetzt. Bereits im kommenden Jahr soll das Projekt online gehen.
[nis]
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