Die österreichische Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde (RTR) fördert ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt des ORF zur Aufbereitung von Internetinhalten für Fernsehgeräte.
Das Projekt werde laut einer Mitteilung der Behörde vom Montag mit 204 000 Euro aus dem Digitalisierungsfonds gefördert, was 40 Prozent der Gesamtkosten entspreche. Das Vorhaben der ORF-Online-Direktion, die sowohl die Videoplattform ORFthek als auch das Internetangebot orf.at auf die TV-Geräte bringen will, setze auf den offenen europäischen Standard HbbTV. Mit diesem können Internet-Angebote für TV-Bildschirme angepasst werden.
Voraussetzung für den Abruf HbbTV-basierter Dienste ist eine Verbindung des TV-Geräts zum Internet.Diese hybriden Fernsehgeräte, die mittels Breitband-Anschluss auch Inhalte aus dem Internet darstellen können, finden laut RTR ein rasant wachsendes Interesse bei den Konsumenten.
Rund 175 000 solcher „connectable devices“ seien im Jahr 2010 in Österreich bereits verkauft, was etwas 20 Prozent aller im vergangenen Jahr verkauften Flachbildschirme entspreche. Im Jahr 2009 hätten deren Anteil erst bei knapp 7 Prozent gelegen.
Mit dem offenen Standard HbbTV können Programmveranstalter ihre eigenen Internetadressen im Rundfunksignal ausstrahlen und den direkten Zugriff auf ihre Plattformen ermöglichen. In Deutschland bieten die großen, kommerziellen Fernsehveranstalter und die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten bereits HbbTV-basierte Dienste an.
Im Gegensatz zu deren, ausnahmslos über eine Internetverbindung abzurufenden Inhalten, will der ORF einige Basisdienste seines künftigen HbbTV-Angebots bereits im herkömmlichen Rundfunksignal auf die Fernsehgeräte senden. Erste HbbTV-fähige Fernsehgeräte und Set-Top-Boxen seien bereits im Markt. Weitere seien für den Herbst angekündigt. Expertenschätzungen zufolge werden in etwa fünf Jahren rund 80 Prozent aller stationären TV-Geräte internetfähig sein. [js]
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