Das neue Angebot Disney+ sorgt für Unruhe auf dem Streaming-Markt: The Walt Disney Company veröffentlichte in den vergangenen Tagen neue Details zu seinem Streaming-Dienst und überraschte nicht nur mit viel Programm, sondern auch günstigen Preisen.
Ab dem 12. November 2019 ist Disney+ in den USA, Canada und den Niederlanden verfügbar, am 19. November folgen Australien und Neuseeland. In Deutschland startet man spätestens bis März 2020. Mit 6,99 US-Dollar pro Monat (oder 69,99 US-Dollar bei jährlicher Zahlung) bzw. 6,99 Euro monatlich oder 69,99 Euro im Jahr orientiert sich der Unterhaltungsriese an der Konkurrenz und liegt teilweise deutlich darunter.
Die stärksten Konkurrenten liegen mit ihren Basis-Angeboten gleichauf oder leicht darüber (Netflix: 7,99 Euro monatlich, Amazon Prime: 69 Euro im Jahr). Der Grund für diese Entscheidung wird sein, dass Disney mit seinen Marken Disney, Pixar, Marvel, Star Wars und National Geographic ein eindeutig auf Kinder und Familien zugeschnittenes Special-Interest-Angebot aufweist, erklärte Lisa Jäger von der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.
Wie das Unternehmen in einer eigenen Studie zur Relevanz und Nutzung von Streaming-Diensten herausfand, empfinden Nutzer einen monatlichen Preis von circa zehn Euro für das ebenfalls neue Streaming-Angebot von Apple (Apple TV+) als fair. Diesen Preis unterbietet Disney+. Da hier keine so große Zielgruppe wie bei Wettbewerbern zu erwarten ist, entscheidet sich der Konzern also für mehr Attraktivität durch einen niedrigeren Preis.
Die höhere Zahlungsbereitschaft für Apple TV+ ist klar an ein breiter aufgestelltes Content-Angebot gekoppelt. Insofern ist die angekündigte Preispolitik auf den ersten Blick plausibel, aber auch sehr konservativ. Disney orientiert sich damit jedenfalls nicht an der kommunizierten Zahlungsbereitschaft vieler Zuschauer und könnte damit bares Geld verschenken. Ob sich diese Preispolitik für Disney+ bewährt, wird sich zeigen. [fp]
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