„Witz, Humor und Fakten“: Mit den laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) „stärksten Waffen der Demokratie“ will der Landesverfassungsschutz gegen die Salafisten-Szene vorgehen. Das Mittel dafür sollen zwei Kanäle auf der Video-Plattform Youtube sein.
„Wir sind die erste Sicherheitsbehörde, die das macht“, sagte der nordrhein-westfälische Minister am Donnerstag am Rande der in Köln derzeit stattfinden Gamescom. Das Netz sei der Raum von jungen Leuten und an die komme man bislang nicht ran. Mit einem Sketch- und einem Wissensformat soll sich das ändern: Für die Salafisten-Szene ist das Internet laut NRW-Verfassungsschutz der bedeutendste Rückzugsort.
Das Prinzip: Der Propaganda soll mit Humor begegnet werden. Ein Sketchim Format der Doku-Soap „Goodybe Deutschland! Die Auswanderer“ (Vox)handelt etwa von einem islamistischen Kämpfer in Syrien, der wieder nachDeutschland zurückkehrt und dort versucht Fuß zu fassen – mit derEröffnung einer Shishabar. Der Titel des Sketches lautet passend:“Goodbye Syria“. Die Protagonisten sind Schauspieler, die mitunter zumEnsemble von Satire-Sendungen wie „Extra 3“ (ARD) gehören. Am Ende derVideos sollen die Nutzer dann auf den Erklär-Kanal „hinter.gründlich“weitergeleitet werden. In diesem Format wollen die Produzenten Faktenaufbieten, die Videos der salafistischen Propaganda als bewusstgeschönte Siegergeschichten entlarven sollen.
Für das ein Jahr lang laufende Youtube-Projekt hat das Land NRW eine halbe Millionen Euro bereitgestellt. Der NRW-Verfassungsschutz geht derzeit nach eigenen Angaben von 3100 extremistischen Salafisten aus. [dpa]
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