Spieleentwickler und Konsolenhersteller Nintendo muss nach dem Einbruch seines Absatzes umdenken. Offenbar werden dabei nun auch erstmals Games für Smartphones in Betracht gezogen – und damit eine Neuausrichtung des Unternehmens. Auch das Ende der Konsolen-Produktion könnte bevorstehen.
Nachdem Nintendo in der vergangenen Woche seine Erwartungen für das aktuelle Geschäftsjahr massiv senken musste, sucht das japanische Unternehmen nun nach neuen Geschäftsfeldern. Dabei scheint auch ein Einstieg in den lukrativen Bereich der Spiele auf Smart-Devices möglich, den Nintendo bisher vollständig ignoriert hatte.
„Aufgrund der gegebenen Verbreitung von Smart-Devices überlegen wir uns natürlich, wie wir diese Geräte für unser Wachstum im Games-Markt nutzen können“, so Nintendo-Präsident Satoru Iwata am Freitag auf einer Pressekonferenz. Jedoch sei es bei weitem nicht damit getan, Mario einfach auf das Smartphone zu bringen, so Iwata weiter. Insgesamt solle das Geschäfstmodell von Nintendo grundlegend überdacht werden.
Unterdessen wird auch der Druck von außerhalb des Unternehmens größer. Wie „Bloomberg“ am Montag berichtete, fordern Analysten, dass Nintendo die Produktion von Konsolen einstellen und sich zukünftig ausschließlich auf seine Software rund um Kult-Charaktere wie Zelda oder Super Mario konzentrieren sollte.
Nintendo hatte nach schlechten Verkäufen seiner Konsolen im Weihnachtsgeschäft jüngst seine aktuellen Geschäftserwartungen zurückschrauben müssen. Statt einem Gewinn von umgerechnet rund 211 Millionen Euro wird nun ein Verlust von 176 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr gerechnet. Kritiker hatten dem Unternehmen in den letzten Jahren wiederholt vorgeworfen, den Schritt auf Smart Devices verpasst zu haben und damit angesichts des Potential dieses Marktes ein großes Risiko in Kauf genommen zu haben. [hjv]
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