Seit letzter Woche kann Google Maps wieder auf iOS-Geräte heruntergeladen werden. Nun gibt es erste Kritiken an der neuen App – offenbar verstößt der Kartenservice mit seiner Ortungs-Funktion gegen das europäische Datenschutzrecht.
Nach der Verbannung durch Apple ist Google Maps seit vergangener Woche wieder für iOS im App-Store verfügbar. Nun gibt es aber erste rechtliche Bedenken zum zurückgekehrten Kartendienst. Wie das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein gegenüber dem Onlineportal „computerworld.com“ mitteilte, übermittelt die neue App automatisch Standort-Informationen an Google. Das sei mit dem europäischen Datenschutzrecht nicht vereinbar.
In Google Maps wird die Funktion zur Erfassung von Standorten, die standardmäßig aktiviert ist, wie folgt beschrieben: „Helfen Sie uns, Google-Dienste wie den Verkehrsdienst zu verbessern. Anonyme Standortdaten werden vom Google-Standortdienst erfasst und an Google gesendet und eventuell auf Ihrem Gerät gespeichert.“ Schon die automatische Aktivierung dieser Funktion sei nicht Rechtskonform, so Marit Hansen vom Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein.
Auch Googles Definition von „anonym“ garantiere dem Nutzer tatsächlich keine Anonymität, so Hansen. So könnten alle Daten eindeutig einem User zugeordnet werden – die „Anonymen Standortdaten“ seien nach europäischem Recht tatsächlich „persönliche Daten“, führt sie weiter aus. Mit der neuen App sammelt Google also automatisch Standort- und Bewegungsinformationen der Nutzer, was gegen EU-Recht verstößt.
Ausgeschaltet werden kann die Funktion der automatisch aktivierten Standorterfassung manuell im Einstellungsmenü der App. Unter „Info, Datenschutz & Bedingungen“ kann unter dem Punkt „Nutzungsbedingungen & Datenschutz“ die „Erfassung von Standorten“ ausgeschaltet werden. [hjv]
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