Der Mitbegründer von Mozilla will mit einem neuen Browser das Internet retten. Die größte Gefahr sieht Brendan Eich dabei in der Werbeindustrie, besonders im immer stärkeren Sammeln von Nutzerdaten.
Mutig. Tapfer. Beide Begriffe sind mögliche Übersetzungen von „Brave“. Was auch der Name des neuesten Browser-Projektes von Bernard Eich ist, mit welchem der Mozilla-Mitbegründer das Internet „reparieren“ will, wie er auf der Homepage des Browsers erklärt. Dabei stellt sich „Brave“, dessen Vorabversion in der Vorwoche vorgestellt wurde, vor allem der Werbewirtschaft mutig entgegen.
Bereits 2015 waren Werbeblocker ein großes Thema. Für die Nutzer, die dankbar waren ob der Möglichkeit, immer aufdringlichere Werbung einfach abzuschalten. Erst recht aber auch für die Werbeindustrie und die Betreiber von Webseiten, denn die Blockade von Werbung kostete die Industrie Einnahmen in Millionenhöhe. In diese Kerbe schlägt nun auch „Brave“. Denn der Browser verhindert automatisch die Sammlung von Nutzerdaten, das sogenannte Tracking, und unterbindet somit auch die meiste Werbung.
Werbung, die auf Tracking verzichtet, soll auf Wunsch der User dennoch eingeblendet werden. So sollen Erlöse generiert werden, die an Publisher, User, Technologie-Dienstleister und Brave selbst fließen sollen. Dafür müssten jedoch mindestens sieben Millionen User generiert werden, wie Eich gegenüber dem Portal „Venturebeat“ erklärte.
Ein Erfolg scheint aber fraglich. Zum einen gibt es zwar ein Belohnungssystem für die Nutzer, die verwendete Währung „Bitcoin“ wird jedoch bisher so gut wie nicht genutzt. Zum anderen wird „Brave“ nicht umhin kommen, Nutzerdaten zu sammeln, will man selbst Werbung sinnvoll vermarkten – und somit gegen das eigene Ziel verstoßen. [buhl]
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