Netzbetreiber drohen mit Klagen wegen 5G-Regeln

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Bloß nicht noch ein UMTS-Desaster: Die Stimmung rund um den nächsten Mobilfunkstandard droht allmählich zu kippen. Noch vor der 5G-Frequenzvergabe kündigen Netzbetreiber bei bestimmten Entwicklungen Klagen an.

In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warnen führende Manager der Telekom, von Vodafone und Telefónica etwa vor einer „extensiven Ausweitung von Versorgungsauflagen“ – also der Pflicht, künftig auch Landstraßen und relativ wenig frequentierte Routen mit den teuren 5G-Masten abdecken zu müssen. Auch das „Nationale Roaming“ ist ihnen ein Dorn im Auge. Hierbei müssten sie ihr Netz Wettbewerbern öffnen, die keine eigenen Antennen haben.

„Die Vergabe der 5G-Frequenzen droht damit, zu einem unkalkulierbaren Risiko für alle Beteiligten und einem industriepolitischen Desaster zu werden“, heißt es in dem Brief vom 8. November, der erst jetzt bekannt wurde und der dpa vorliegt. Das Schreiben wurde unterzeichnet von den Deutschlandchefs der Deutschen Telekom, Dirk Wössner, von Vodafone, Hannes Ametsreiter, und von Telefónica, Markus Haas. Sie bitten darin um ein „kurzfristiges Spitzengespräch“.

Sollten die Auflagen wie von den Netzbetreibern befürchtet beschlossen werden, wären die Vergabebedingungen „klar rechtswidrig“, warnen sie. Aus ihrer Sicht stünde der Wert der Auktion in keinem angemessenen Verhältnis zu den immensen Kosten, welche durch die Auflagen verursacht würden. „Gerichtliche Auseinandersetzungen würden voraussichtlich zur Rückabwicklung des gesamten Vergabeverfahrens und damit zu einer massiven Verzögerung bei der Einführung von 5G führen“, heißt es in dem Brief.

Die Bundesnetzagentur sitzt derzeit an Vergaberegeln, um die Frequenzen im Frühjahr 2019 zu versteigern. Aus der Politik und Industrie kommen Forderungen nach einer möglichst umfassenden 5G-Abdeckung, also auch in abgelegenen Gegenden. Die Netzbetreiber halten das nicht für sinnvoll, da es dort kaum Bedarf gebe nach ultraschnellem Mobilfunk – aus ihrer Sicht würden hierfür 4G reichen. [dpa]

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3 Kommentare im Forum
  1. Wobei noch nicht einmal das 4G Netz richtig ausgebaut ist! In vielen gegenden hat man im besten fall ein überlastetes HSDPA Netz oder das schnarch langsame Edge.
  2. Naja, ich gehe davon aus dass die Mobilfunknetzbetreiber wenn diese 5G ausbauen 4G gleich mitausbauen, da diese die selben Masten nutzen werden, wo noch nicht vorhanden. Die entscheidende Frage ist ob die 700 MHz Frequenzen nur für 4G oder auch für 5G genutzt werden sollen. Weil nur die 2 und 3,5 GHz Frequenzen für 5G zu nutzen macht den Netzausbau bei der von der Bundesnetzagentur verlangten 98% Versorgung sehr aufwendig und teuer.
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