Video-Streaming wird wieder teurer: Der US-Anbieter Netflix dreht erneut an den Stellschrauben und passt einmal mehr die Preise an. Dabei bleibt Netflix seiner bisherigen Strategie treu und erhöht die Kosten für das Standard-Abo um gut 10 Prozent.
Die aggressive Expansions-Politik von Netflix trägt zunehmend Früchte: Weltweit kommt der Streaming-Konzern bereits auf über 65 Millionen Nutzer, die monatlich für die Verwendung des VoD-Angebots der US-Amerikaner zahlen. Doch die regionale wie inhaltliche Expansion hat ihren Preis – und der wird nun zunehmend auch auf die Nutzer umgelegt. Nachdem Netlix bereits im September die Preise in Europa nach oben korrigiert hat, ist nun auch Amerika an der Reihe. Betroffen sind dabei die USA, Kanada und Lateinamerika, wie „Variety“ am Donnerstag berichtete.
So müssen Kunden für den Standard-Tarif künftig 9,99 Dollar statt wie bisher 8,99 Dollar im Monat zahlen, wenn sie Videos in HD-Qualität über den Netflix-Service streamen wollen. Die Preiserhöhung betrifft dabei aber vorerst nur Neukunden. Für Bestandskunden sollen noch bis Oktober 2016 die bisherigen Preise gelten. Beim Basis-Tarif und dem Premium-Tarif ändert sich dagegen nichts.
Netflix dreht damit bereits zum zweiten Mal an der Preisschraube in weniger als zwei Jahren. Der Konzern begründet die Anpassung dabei mit den Kosten, die bei Netflix anfallen, um all die gebotenen Inhalte auch bereit stellen zu können. Dabei geht es zum einen um hohe Lizenzkosten sowie die Investitionen, die Netflix in selbstproduzierten und damit exklusiven Content steckt. Vor allem bei den Eigenproduktionen will der VoD-Anbieter, der unter anderem Erfolgsformate wie „House of Cards“ oder „Orange Is The New Black“ im Sortiment hat, auch in den kommenden Jahren weiter Vollgas geben.
In Europa hatte Netflix die Anpassung im September durchgeführt und den Preis für das Standard-Abo von 8,99 Euro auf 9,99 Euro im Monat angehoben. Auch hier gilt die Neuerung zunächst nur für Neukunden, bereits abgeschlossene Abos behalten vorerst den niedrigeren Preis.
Netflix setzt seine Expansion noch in diesem Monat weiter fort. So stehen noch Spanien, Portugal und Italien auf der Oktober-Agenda des Anbieters. Im September kam zudem Japan als neuer Markt dazu. Damit dürfte der VoD-Anbieter die Zahl seiner Abonnenten weiter steigern können. Für die Bekanntgabe der neuen Quartalszahlen am Mittwoch wird dabei erwartet, dass Netflix 69 Millionen zahlende Nutzer weltweit vorweisen kann – oder vielleicht sogar schon die 70-Millionen-Marke knackt. Im vierten Quartal wird diese dann definitiv fallen. [fs]
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