Sie sind hochgelobt, werden lange erwartet, doch ihren eigentlichen Zweck scheinen die eigenproduzierten Serien für Netflix und Co. nicht zu erfüllen. Zumindest in Großbritannien schauen nur ein Drittel der Abonnenten die Streamingdienste wegen ihrer Serien.
Egal ob „House of Cards“ oder „Bosch“: Die Videostreaming-Portale wie Netflix oder Amazon Prime Instant Video investieren viel Geld in die Produktion von exklusiven Serien. Damit verbunden ist die Hoffnung, so die Kundschaft besser an die eigene Marke zu binden. Und qualitativ sind die Serien auch häufig Highlights, werden sowohl von Kritikern als auch dem Fernsehpublikum honoriert. Doch ihren Zweck erfüllen die Serien zumindest in Großbritannien nicht. Wie eine Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom ergab, nutzen gerade einmal 31 Prozent der Abonnenten die Streamingdienste wegen der eigenproduzierten Serien.
Dieses Ergebnis stammt aus einer Umfrage vom April. Hierbei gaben drei Viertel der Befragten an, die Dienste wegen Filmen zu nutzen, und ungefähr die Hälfte gab an, über Netflix und Amazon bevorzugt US-Serien zu schauen. Das Ofcom erklärte aber auch, dass viele Studienteilnehmer bei ihren Angaben nicht gewusst haben könnten, dass sie Originalprogramme der Videodienste gesehen haben.
Da stellt sich den Diensten sicher die Frage, ob sich die hohen Investitionen in eigene Produktionen lohnen, wenn diesen nur eine geringe Aufmerksamkeit seitens der Zielgruppe geschenkt wird. Zumal die Ausgaben durchaus hoch sind. So hat sich Amazon bekanntlich jüngst die Dienste der ehemaligen „Top Gear“-Moderatoren um Jeremy Clarkson für umgerechnet knapp 230 Millionen Euro gesichert. Die weiterhin stattfindenden Pilotentests für neue Serien machen aber auch deutlich, dass zumindest Amazon weiter auf das Format Originalserie setzt. [buhl]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com