Wann sind die Zuschauer von einer Serie wie „House of Cards“ völlig gefesselt? Streamingdienst Netflix wollte es wissen und hat in einer Studie nach diesem Moment geforscht – und mit den Ergebnissen seine eigene Geschäftspraxis bestätigt.
Serien können sich als wahre Quotenmagneten erweisen, für TV-Veranstalter sind sie besonders lukrativ, locken sie das Publikum doch regelmäßig vor die Bildschirme, sofern die Zuschauer auf die Serie abfahren. Zu welchem Zeitpunkt einer Serie genau das passiert, hat nun der Streamingdienst Netflix untersucht, der mit eigenproduzierten Serien wie „House of Cards“ große Erfolge einfuhr.
Den wenigsten Serien gelingt es allerdings, die Zuschauer schon mit der Pilotfolge zu fesseln. Dafür braucht es in den meisten Fällen ein paar mehr Episoden. Laut Netflix-Studie sei dies eher nach der zweiten oder spätestens der achten Folge der Fall. Somit sieht sich der Streaming-Anbieter in seiner Geschäftspraxis bestätigt: Durch die Bereitstellung aller Episoden einer Serie auf einer VoD-Plattform käme diese dem Bindungsverhalten der Zuschauer entgegen, die sich erst nach dem Konsum mehrerer Episoden in den Bann einer Serie ziehen lassen und eben nicht schon nach der ersten Folge große Anhänger der Serie sind, wie es die Senderchefs in den USA erwarten würden.
Für die Studie hat der Video-on-Demand-Anbieter über 20 Serien in über 16 Märkten nach ihren Schlüsselfolgen analysiert – das sind die Folgen, nach denen 70 Prozent der Zuschauer die komplette Staffel der Serie schauen. Dabei zeigte sich, dass der Moment, in dem die Zuschauer von einer Serie gefesselt sind, zu völlig unterschiedlichen Zeitpunkten vonstatten geht. Bei der Netflix-Eigenproduktion „House of Cards“ wäre dies schon ziemlich früh passiert, bei dem Dauerbrenner „How I Met Your Mother“ hätte es diesen Moment erst mit der achten Folge gegeben. [kw]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com