Online-Videotheken liegen zunehmend im Trend. Doch der sinnvollen Nutzung der Angebote stehen nicht zuletzt auch infrastrukturelle Hürden im Weg. Netflix-Europachef Joris Evers sieht darin jedoch kein Problem. Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN erklärte er, dass die Voraussetzungen in Deutschland so schlecht nicht sind.
Als weltgrößter Video-on-Demand-Anbieter will Netflix in Deutschland den Erfolg aus den USA wiederholen und den Online-Videotheken zum Durchbruch verhelfen. Bislang taten sich jedoch viele Anbieter auf dem deutschen Markt schwer. Neben der allgemein geringen Zahlungsbereitschaft der Deutschen für TV-Angebote, war auch die mangelnde Verfügbarkeit von leistungsfähigen Breitbandanschlüssen lange ein Stolperstein für Online-Videodienste.
Joris Evers, Vice President und Head of Communication Netflix Europe, sieht dies jedoch relativ entspannt. „Wir haben Netflix in Lateinamerika eingeführt, bevor wir nach Deutschland gegangen sind, und es hat sehr gut funktioniert. Verglichen mit Lateinamerika hat Deutschland eine sehr gute Breitbandinfrastruktur“, erklärte dieser im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN.
Zudem arbeite man bei Netflix mit den Breitbandanbietern zusammen, um ein möglichst gutes Streaming-Erlebnis für die Kunden zu gewährleisten. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit von Netflix passt sich dabei automatisch der gerade verfügbaren Bandbreite an. „Deshalb kann die benötigte Bandbreite stark variieren – von 0,5 MBit/s für SD bis zu 5,0 MBit/s für HD“, so Evers.
Tatsächlich – das belegen die Tests der Redaktion – kommt Netflix beim Videostreaming mit relativ geringen Bandbreiten aus und liefert dennoch zumeist ein sauberes und ruckelfreies Video. Zumindest im technischen Bereich scheint es dem Anbieter also bislang zu gelingen, mit den hiesigen Gegebenheiten zu arbeiten[ps]
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