Netflix-Boom hält an – Quartalszahlen übertreffen Erwartungen

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Der größte Video-Streaming-Anbieter Netflix bleibt auf Erfolgskurs. Börsianer feiern ein weiteres starkes Quartal, zudem fällt der Geschäftsausblick überraschend zuversichtlich aus.

Der Online-Videodienst Netflix wächst weiter rasant – zu Jahresbeginn kletterten Nutzerzahlen, Umsatz und Gewinn stärker als erwartet. Im ersten Quartal stieg der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 178 Millionen auf 290 Millionen Dollar (234 Mio Euro), wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse legten um gut 40 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar zu. Insgesamt gewann Netflix im Berichtszeitraum 7,4 Millionen Kunden dazu, davon 5,5 Millionen außerhalb des US-Heimatmarktes.

Damit brachte es der Video-Streaming-Marktführer Ende März insgesamt auf 125 Millionen Nutzer, davon knapp 119 Millionen zahlende Kunden. Die Quartalszahlen übertrafen die Prognosen der Analysten klar. Die Aktie schoss nachbörslich zunächst um über sieben Prozent nach oben. Seit Jahresbeginn hat der Kurs schon um über 60 Prozent zugelegt. Auch der mit Spannung erwartete Geschäftsausblick kam am Markt gut an. Im laufenden Vierteljahr will Netflix den Umsatz um 41 Prozent und die Gesamtzahl seiner Nutzer auf über 131 Millionen ausbauen.

Um Rivalen wie Amazons Prime-Videodienst oder Hulu auf Distanz zu halten, nimmt Netflix viel Geld für eigene Produktionen in die Hand. Das Unternehmen bekräftigte, dieses Jahr 7,5 bis 8 Milliarden Dollar für eine weite Bandbreite an exklusiven Inhalten auszugeben. Dazu zählten Serien, Filme, Dokumentationen und Comedy-Formate. Netflix hat sich einen großen Namen mit selbstproduzierten Serien wie „House of Cards“ oder zuletzt „Stranger Things“ gemacht und ist mittlerweile nach eigenen Angaben in mehr als 190 Ländern zu empfangen.

Nicht überall kommt der Siegeszug des 1997 als Online-DVD-Verleih im kalifornischen Los Gatos gegründeten Unternehmens jedoch gut an. So wird es beim bekannten Filmfestival im französischen Cannes in diesem Jahr keine Netflix-Produktionen mehr im Wettbewerb um die Goldene Palme geben. Nach heftiger Kritik, Cannes sei zur Werbeplattform für Netflix-Filme geworden, die vor allem im Abonnement zu sehen sind, wurden die Regeln geändert. Von nun an dürfen nur noch Filme gezeigt werden, die in Frankreich auch in die Kinos kommen.Seitenhieb auf das Filmfestival in Cannes

„Wir bedauern, dass unsere Filme in diesem Jahr nicht beim Filmfestival in Cannes konkurrieren können“, erklärte Netflix im Brief an die Aktionäre. Die neuen Regeln würden bedeuten, dass Produktionen, die am Wettbewerb teilnehmen, in Frankreich drei Jahre lang nicht bei Netflix im Streaming-Angebot laufen dürften. Das sei für die französischen Nutzer unzumutbar. „Wir werden unsere Filme und Filmemacher weiterhin bei anderen Festivals rund um den Globus feiern, aber leider müssen wir in Cannes aussetzen“, so Netflix. [dpa]

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2 Kommentare im Forum
  1. Ich glaube, dass das eher dem Ansehen des Festivals schadet, als dem von Netflix. Obwohl man sagen muss, dass Netflix bisher noch nicht einen einzigen Film an den Start gebracht hat, der mich auch nur annähernd begeistert hätte. Serien können sie, aber Filme?? bisher eher enttäuschend.
  2. Bei den Mengen die die in Inhalte pumpen ist das kein Wunder. So eine Contentflut wie auf Netflix sucht man bei den National-Sendern vergeblich. Ist aber ein hinkender Vergleich, denn Netflix generiert Einnahmen auf globaler Ebene, während TV-Sender nur national, oder im Höchstfall kontinental generien. Und das was man hier in Deutschland an Generes vermisst, wird man bei Netflix füstlich kredenzt bekommen, daher also für mich kaum verwunderlich, dass Netflix so weit durch die Decke geht, wenn die sogar von Abonnenten kostenlos beworben werden auf den ganzen Social-Media-Plattformen.
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