Kostenloses WLAN ist längst ein Dauerthema in Berlin. Der Senat wagt nun den bereits vierten Vorstoß, flächendeckend Gratis-WLAN in der Hauptstadt einzuführen. Der Start ist schon für Anfang 2015 geplant.
Vor sieben Jahren gab es den ersten Versuch, Berlin flächendeckend mit kostenfreiem WLAN zu versorgen. Der scheiterte. Dem zweiten und dritten Versuch war auch nicht mehr Glück beschieden. Zum mittlerweile vierten Mal versucht es der Senat jetzt erneut und rechnet mit größeren Chancen als je zuvor. Björn Böhning (SPD), der Chef der Senatskanzlei antwortete entsprechend auf eine Abgeordneten-Anfrage.
„Der Senat strebt perspektivisch eine möglichst großräumige und flächendeckende Versorgung an“, so Böhning in seiner Antwort auf die Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar (Grüne). Noch im Oktober wird eine neue Ausschreibung gestartet. Diesmal können sich HotSpot-Anbieter um einzelne Standorte bewerben, eine gemeinsame Dachorganisation soll es – anders als bei vorigen Versuchen – nicht geben. Zudem gibt der Senat diverse Anreize zur Beteiligung. HotSpot-Betreiber sollen in den ersten zwei Jahren keine Miete zahlen müssen, das Land übernimmt außerdem die Stromkosten. 170 000 Euro sollen dabei zur Verfügung stehen.
Bewohner in und um Berlin-Mitte kommen bereits in den Genuss von kostenlosem WLAN. Noch bis September 2015 betreiben die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) und Kabel Deutschland ein Netz in Mitte, in dem man pro Tag 30 Minuten freien Zugang zum Internet hat. Das Projekt kostet insgesamt 2,3 Millionen Euro. Außerdem hat sich das „Freifunker“-System etabliert, in dem Privatleute ihre Router unverschlüsselt zur Verfügung stellen und mit anderen Routern verbinden, um ein lokales Netz zu ermöglichen. Das Programm funktioniert bisher aber nur in wenigen Bezirken. [chp]
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