Mit dem Erfolg kommen die Neider – oder im Fall der erfolgreichen HBO-Serie „Games of Thrones“ die illegalen Downloader. Früher sah der Bezahl-Sender in Raubkopien ein Kompliment, nun geht er dagegen vor.
Die Fantasie-Serie „Games of Thrones“ beschert dem US-Sender HBO große Erfolge. Doch George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ sorgt nicht nur bei den Zuschauerzahlen für Rekordwerte, sondern führt regelmäßig auch die Charts der illegalen Downloads an.
Vor zwei Jahren legte HBO-Programmchef Michael Lombardo die Beliebtheit der Serie bei Raubkopierern noch positiv aus und fasste sie als Kompliment auf. Er sah darin eine Nebenwirkung des Erfolgs. „Raubkopien sind eine Nebenwirkung einer unglaublich erfolgreichen Sendung bei einem Pay-TV-Anbieter“, sagte er damals gegenüber dem US-Portal „Entertainment Weekly“.
Ein Ende des Erfolgs ist bei George R. R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ auch bei der gerade angelaufenen fünften Staffel nicht abzusehen. Der Start der neuen „Games of Thrones“-Episoden wurde weltweit als großes Event inszeniert: In Deutschland hatte der Bezahlsender Sky, der die HBO-Serie hierzulande ausstrahlt, ein gigantisches Feuerwerk gezündet und eigens einen Event-Kanal einrichtet. Der Pay-TV-Anbieter HBO war zum Start der neuen Staffel mit HBO Now in das Streaming-Geschäft eingestiegen.
Doch inzwischen sieht HBO das illegale Geschäft mit seinem Erfolgsgaranten nicht mehr so lässig. Auch von der fünften Staffel existieren bereits illegale Kopien der ersten vier Episoden. So waren diese Folgen bereits vor der Ausstrahlung der ersten Episode von Staffel fünf geleakt worden und im Internet aufgetaucht.
Dieser Praxis will der Bezahl-Anbieter HBO nun laut der Onlineausgabe des Wirtschaftsmagazin „Forbes Magazine“ einen Riegel vorschieben und begibt sich auf die Jagd nach den illegalen Download-Piraten. So verschickte HBO nun an Nutzer, die sich an der Verbreitung der gelaekten Folgen beteiligt oder sie heruntergeladen hatten, Verwarnungen. Der US-Sender hatte die IP-Adressen der Torrent-Nutzer in Erfahrung gebracht und sie darauf hingewiesen, dass sie die Nutzungsbedingungen von HBO verletzt hätten.
Gemeinhin begegnet man einem Kompliment nicht mit einem solchen Verhalten, aber vermutlich sieht der Bezahl-Sender die illegale Praxis nicht mehr als Kompliment, wenn die Folgen bereits vor der Ausstrahlung im Netz verfügbar sind. [kw]
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