Der Angriff auf die IT-Sicherheit des Bundestages hat Folgen: Mit einem neuen Konzept sollen Hackerangriffe künftig vermieden werden. So soll der Zugriff der Abgeordneten auf bestimmte Internetseiten eingeschränkt werden.
Der Hackerangriff auf den Deutschen Bundestag im April war einer der größten Aufreger des Frühjahrs. Ein Gutes könnte der Angriff aber gehabt haben, denn mit einem überarbeiteten Sicherheitskonzept sollen Übergriffe auf die Server künftig vermieden werden.
Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, wollen die Telekomtochter T-Systems, die IT-Verwaltung des Bundestags und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Schwachstellen im Netzwerk finden und beheben. Bis das neue Sicherheitskonzept greift, könnten allerdings noch zwei Jahre ins Land ziehen.
Eine erste konkrete Maßnahme gibt es bereits: So werden zehntausende als verdächtig eingestufte Internetseiten für die Abgeordneten gesperrt. Damit soll verhindert werden, dass Schad- oder Spionagesoftware die Server des Bundestages infiltriert. Eine Sperrliste wird vom BSI in Zusammenarbeit mit deutschen Sicherheitbehörden und Geheimdiensten erstellt.
Des Weiteren sollen vermehrt Sicherheitsschulungen stattfinden, das IT-Personal aufgestockt und die Angriffserkennungssysteme verbessert werden. Auch eine bauliche Trennung des Bundestagsnetzes und eine Einschränkung von persönlicher Software und mobilen Endgeräten wie USB-Sticks der Abgeordneten wird diskutiert.
Wie das BSI berichtet, galt der Angriff nicht ausschließlich dem Bundestag. Auch andere internationale Organisationen, die jedoch nicht bekannt wurden, waren Opfer des Trojaners. [buhl]
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