Großbritannien hat entschieden und will nicht mehr zur Europäischen Union gehören. Die Folgen werden auch im Internet zu spüren sein und vor allem im Wettbewerb mit den USA Nachteile bringen, glaubt der Internetverband Eco.
Der deutsche Verband der Internetwirtschaft Eco befürchtet Nachteile für die europäische Branche im Wettbewerb mit der US-Konkurrenz durch einen Austritt Großbritanniens aus der EU. Das Brexit-Votum sei ein schwerer Rückschlag auf dem Weg zum gemeinsamen digitalen Binnenmarkt, warnte der für Politik und Recht zuständige Eco-Vorstand Oliver Süme am Freitag. „Einem fragmentierten Markt fehlt jede Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit Ländern wie den USA.“
Der Eco stellt sich auf Geschäftseinbußen schon in der Zeit der mehrjährigen Austrittsverhandlungen ein. „Das bringt eine enorme Rechtsunsicherheit auch für Unternehmen aus der Internetwirtschaft mit sich – und damit voraussichtlich auch Umsatzrückgänge“, prognostizierte Süme. „Die schwierigen laufenden Verhandlungen um das Privacy-Shield-Abkommen mit den USA geben exemplarisch einen Eindruck, welcher Verhandlungsmarathon Europa jetzt auch mit England bevorsteht.“ Das Abkommen soll als Nachfolgeregelung von Safe Harbor für den sicheren Datenaustausch zwischen Europa und den USA in Kraft treten.
Zugleich hält es Süme für möglich, dass als Folge Berlin London als wichtigstes Start-up-Zentrum in Europa ablöst, weil die britische Hauptstadt als Standort unattraktiver werde. [dpa/buhl]
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