Bei einer Veranstaltung in Bonn stellte die Telekom heute MyWallet vor. Dabei soll mobiles Bezahlen mit dem Smartphone künftig die Brieftsche weitgehend ersetzen können.
Ab sofort können Kunden der Telekom mit dem Smartphone bezahlen. Demonstriert wurde die Innovation heute in Bonn in einer bekannten Restaurantkette. Auch eine Kaffeekette schließt sich dem System an. MyWallet macht das Smartphone, sofern es dafür tauglich ist, ab sofort zur digitalen Brieftasche. Eine App, eine digitale Bezahlkarte und ein NFC-Sticker sind für das kontaktlose und mobile Bezahlen in Deutschland verfügbar. Mit dem Start von MyWallet lege die Telekom einen wichtigen Grundstein im vielversprechenden Bezahlmarkt, verspricht der Bonner Konzern. Handelspartner werden unter anderem die Einkaufsmärkte Hit und Edeka sein. Das sei aber erst der Anfang.
Neben dem Bezahlen werden bald auch weitere Services digital. „InZukunft werden unsere Kunden mit der digitalen Brieftasche nicht nureinfach und sicher bezahlen, sondern beispielsweise Konzert-Tickets oderMitgliedsausweise in der Wallet ablegen und Bonuspunkte sammeln“, sagteMichael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing Telekom Deutschland.“Kunden, die sich jetzt für das mobile Bezahlen mit der MyWallet Cardentscheiden, erhalten bis zu 40 Euro Startguthaben.“
MyWallet lässt sich als App im Google Play Storeherunterladen. Die App verwandelt derzeit schon 18 Smartphone-Modellevon Samsung und Sony in eine digitale Brieftasche. „Bereits heute habenso mehr als zwei Millionen Telekom Kunden in Deutschland dieVoraussetzung für das mobile Bezahlen“, sagte Thomas Kiessling, ChiefProduct & Innovation Officer der Deutschen Telekom. Auch für Applesei man offen, konnte aber bislang noch nicht zum Abschluss kommen. AlsAlternative bietet die Telekom Deutschland eine Sticker-Lösung an, diez.B. auf das iPhone aufgeklebt werden kann, um die Funktionen auch mitdiesen Endgeräten möglich zu machen.
Neben der App und einem MyWallet-fähigen Android-Smartphone der Telekom benötigen die Kunden eine NFC-fähige SIM-Karte, um die digitale Brieftasche nutzen zu können. Die SIM-Karte dient als sicherer Datensafe für die Bezahldaten und wird ab sofort mit jedem neuen MyWallet-fähigen Smartphone ausgeliefert. Kunden der Telekom, die bereits ein passendes Smartphone nutzen, können die NFC SIM-Karte kostenfrei bestellen.
Das Prinzip ist einfach: Guthaben aufladen und mit dem immer verfügbaren Endgerät bezahlen. Während Gerhard Göttert, Chief Information Officer von Tank & Rast in Bonn demonstrierte, wie die Reisenden künftig Kaffee an den Selbstbedienungsautomaten ohne Kleingeld an Raststätten bezahlen können, ging Joachim Brockmann, Director Strategic Marketing von Lufthansa Air Plus sogar noch einen Schritt weiter und berichtete von Hotelbuchungen von 400 Euro. Einig waren sich alle, dass es um den Geschwindigkeitsvorteil, entspannteres Bezahlen ohne PIN und später auch neue Möglichkeiten im Mobile Commerce ginge. Zunächst hätte man die Plattform dafür schaffen müssen. Couponing-Möglichkeiten des Handels seien nun auch über diesen Weg möglich. Punkte sammeln mit diversen Karten könnte somit durch ein tragfähiges Gesamtkonzept ersetzt werden.
„Wir sind Marktführer bei Mobilfunk und Festnetz, daher müssen wir auch die Innovationen vorantreiben“, so Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing der Telekom Deutschland gegenüber der anwesenden Presse.
Wie bei allen Innovationen war die Skepsis vor Ort zunächst groß, konnte jedoch bei der anschließenden Demonstration des Bezahlens schon ein Stück weit zerstreut werden. Die Telekom-Vertreter versicherten zudem, dass der Bonner Konzern nun nicht selbst Daten sammeln werde. Die Plattform eigne sich aber dafür, dass Handelspartner personalisierte Daten sammeln, wie man es jetzt schon von herkömmlichen Bonus-Systemen her kenne.
Die App für MyWallet ist kostenlos. Die Abrechnungsmodalitäten laufen derzeit über den Anbieter Mastercard, weitere Anbieter können und sollen aber auch hier hinzustoßen.
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