Das „Morgenmagazin“ hat fälschlicherweise einen Tweet von Andrea Nahles zitiert, der gar nicht von ihr stammt, sondern von einem Satiriker in ihrem Namen. Man hätte aber darauf kommen können, dass da etwas nicht stimmt.
„Vorsicht Satire“ steht unter dem Twitteraccount namens @VorsitzNahles – das haben das „Morgenmagazin“ und die Netzreporter von Radiobremen, die für die „Moma“-Rubrik zuständig sind, wohl übersehen.
So wurde Andrea Nahles fälschlicherweise mit den Worten zitiert: „“Wenn sie mir alle Ihr Ehrenwort geben, dass Sie bei Neuwahlen SPD wählen, gehe ich heute noch ins Kanzleramt und lasse die Koalition platzen, wenn Frau Merkel die Herren Seehofer und Maaßen nicht unverzüglich entlässt.“
Es ist bei der politischen Situation auf Bundesebene aktuell zwar nicht komplett auszuschließen, dass die SPD-Parteivorsitzende (oder auch andere Spitzenpolitiker) sich etwas noch einmal anders überlegen als noch vor Tagen. Jedoch ist der zitierte Tweet dann vielleicht doch ein wenig zu radikal, um echt zu sein.
Aber man brauchte auch gar nicht großartig in Textanalytik und Bundespolitik bewandert sein, um zu entlarven, worum es sich wirklich handelt. Erstens twittert Frau Nahles gar nicht. Zweitens wird, wie eingangs erwähnt, direkt unter dem Profilnamen hingewiesen, dass es sich um Satire handelt. Zu guter Letzt hätte einer der beiden Punkte aber doch zumindest einem Mitarbeiter auf dem Weg der Informationskette von den Netzreportern zum Moderator auffallen müssen.
Und sogar der hatte noch seine Chance den Fauxpas aufzudecken. Denn das Profil mit der Satirewarnung prangerte mehrere Augenblicke direkt vor seinen Augen auf dem Studio-Bildschirm.
Am Ende entschuldigte sich das „Moma“-Team selbstironisch bei Twitter: „Doofer Fehler, der uns ehrlich leid tut! Künftig gilt: auch zu sehr früher Stunde Augen (noch weiter) auf“. [bey]
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