Mobile-TV bleibt in Deutschland ein Nischenthema

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Dank Smartphones und Tablets ist mobiles Fernsehen in Deutschland technisch längst flächendeckend möglich. Die Nutzung allerdings findet bislang kaum statt. Schuld daran sind vor allem die begrenzten Datenvolumen der Mobilfunkverträge.

Das Fernsehen ist schon längst kein Medium mehr, dass lediglich auf dem Fernsehgerät stattfindet. Dies geht auch aus dem Digitalisierungsbericht 2014 der Landesmedienanstalten hervor. Demnach findet auch auf mobilen, internetfähigen Endgeräten wie Tablets oder Laptops mittlerweile ein großer Teil des TV-Konsums statt. Insgesamt 10,1 Millionen Menschen in Deutschland (14,3 Prozent der über 14-Jährigen) nutzen mittlerweile diese Empfangsmöglichkeit.

Doch eine wirklich mobile TV-Nutzung findet hierzulande auch weiterhin so gut wie gar nicht statt. Denn tatsächlich findet auch die TV-Nutzung auf Tablets, Smartphones und Laptops zum überwiegenden Großteil nach wie vor über WLAN in den eigenen vier Wänden statt. Lediglich 2,6 Millionen Menschen gaben an, Fernsehen gelegentlich auch unterwegs über Mobilfunk zu nutzen.
 
Ausschlaggebend dürften dabei vor allem die hohen Datenaufkommen sein, die bei TV-Übertragungen über das Internet verursacht werden. Da ein Großteil der Mobilfunkverträge an strenge Volumengrenzen gebunden ist, sind die Möglichkeiten für mobiles Fernsehen eng begrenzt. So bieten aktuelle LTE-Tarife über Mobilfunk zumeist Datenvolumen zwischen 500 MB und 5 GB im Monat – für echten Fernsehgenuss unterwegs einfach viel zu wenig.
 
Eine Alternative für mobiles Fernsehen bietet DVB-T. Allerdings sind nur wenige Endgeräte von Haus aus mit einem DVB-T-Empfänger ausgestattet. Trotzdem können laut Digitalisierungsbericht etwa 10,9 Millionen Deutsche den terrestrischen TV-Empfang an mindestens einem mobilen Endgerät nutzen. Sie sind dabei zumeist auf ein separates Empfangsteil angewiesen. Nur 3,2 Millionen gaben an, von dieser Möglichkeit auch gebrauch zu machen. Damit ist die Nutzerzahl allerdings immer noch höher als für mobiles Fernsehen über das Internet und das obwohl die Zahl der im Markt befindlichen Endgeräte für mobilen DVB-T-Empfangdeutlich niedriger ist. [ps]

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30 Kommentare im Forum
  1. Ausschlaggebend dürfte sein: Wer will schon Mäusekino wenn er sich Zuhause den Film auf nen 42" anschauen kann;-)
  2. AW: Mobile-TV bleibt in Deutschland ein Nischenthema Dir fehlt es an Fantasie Ich habe zuhause einen Receiver der alle Daten (Live TV über Sat, Aufzeichnungen auf HD, oder Bilder und Video von angeschlossener USB Festplatte) im Heimnetzwerk streamen kann. Oft starte ich einen Film gleich parallel auf TV und Tablet, und weisst du warum? Man kann dann mit dem Tablet herumlaufen ohne etwas zu verpassen. Vor allem wenn man mit mehreren schaut sehr praktisch, so können andere weiter schauen wenn jemand Getränke holt, Snacks zubereitet, oder zur Toilette geht. Auch kann man nebenbei Hausarbeiten erledigen, spülen, putzen, duschen (wasserdichtes Tablet empfohlen), sich rasieren, den Müll raus bringen (wenn WLAN weit genug reicht), nur staubsaugen wird schwer weil die Dinger oft etwas laut sind. Ich finde den zweiten Bildschirm zum überall mitnehmen jedenfalls sehr praktisch, und möchte den nicht mehr missen...
  3. AW: Mobile-TV bleibt in Deutschland ein Nischenthema Einerseits sind sicherlich die begrenzten Datenvolumina der Grund für das Nischendasein, andererseits geben sich die Privatsender aber auch gehörig Mühe, ihre Angebote für Smartphones möglichst unattraktiv zu machen. Ich sehe einfach nicht ein, für Werbefernsehen auch noch Geld zu bezahlen, vor allem nicht wenn jeder Anbieter seine eigene Lösung und dann noch zusätzliche, eigene Restriktionen hat. Dennoch glaube ich an Mobile-TV, da die Smartphones und Tablets immer größer werden, irgendwann die Mobilfunker auch mal mehr Datenvolumen zulassen müssen (eine Frage der Zeit) und VoD-Angebote wie Maxdome, Watchever und Netflix, aber auch YouTube und Co. mit der Zeit immer attraktiver werden. Auch die Möglichkeit, Videos offline zu speichern, wird die Nutzung von Mobile-TV steigern. Und die Privatsender können dann ja in paar Jahren sehen, wie sie die (jetzt schon teilweise) verlorene junge Generation wieder zurück zum linearen TV lotsen können.
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