Die Freigabe von Behördendaten und Statistiken in Form von Open Data soll einen wirtschaftlichen Wert in Milliardenhöhe erschließen können. In Berlin warb Microsoft deshalb am Freitag für die Offenlegung von behördlichen Daten im Netz.
Auf einer Fachkonferenz in Berlin warb am Freitag der Software-Konzern Microsoft dafür, Rohdaten möglichst umfangreich und aktuell in die Cloud zu legen, also auf Internet-Plattformen bereitzustellen. Die Bereitstellung aller dafür in Frage kommenden Daten einer Stadt wie Berlin würde schätzungsweise etwa 700 Euro im Monat kosten, aber Anwendungen mit einem ungleich höheren Wert möglich machen, sagte der für Open Data zuständige Microsoft-Experte Mark Gayler.
„Wir wollen den Regierungen dabei helfen, die Macht von Open Data zu entfesseln“, sagte Gayler auf der Konferenz „Summit of New Thinking“. Er demonstrierte, wie Rohdaten von der Microsoft-Cloud-Plattform Windows Azure über einen einfachen Internet-Link in eine Excel-Tabelle importiert werden können. Die Cloud-Lösung für Open Data stellt auch den Code für Entwickler bereit, die unterschiedliche Programmierkonzepte, darunter auch die Web-Standards PHP und Javascript, für mobile Apps auf der Basis offener Behördendaten verwenden können.
Am weitesten sei der Trend zu Open Data in den USA und Großbritannien entwickelt, sagte Gayler. In Deutschland gebe es da bisher noch Nachholbedarf, auch wenn eindrucksvolle Initiativen wie der Wettbewerb „Apps für Deutschland“ gestartet worden seien. „Es reicht nicht aus einen Katalog von Daten bereitzustellen“, sagte der Microsoft-Manager. Vielmehr komme es auch darauf an, Entwickler zu ermuntern, Anwendungen zu entwickeln, die offene Daten nutzen, auch als „Mashups“ mit Daten aus unterschiedlichen Quellen. [dpa/hjv]
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