Der Internet Explorer hat ausgedient: Nach gut 20 Jahren im Einsatz schickt Microsoft seinen Browser nun offenbar in Rente, um Platz für einen Neuanfang zu machen.
Die Tage des Internet Explorers sind gezählt: Wie Microsofts Marketing-Chef Chris Capossela laut „The Verge“ am Dienstag auf einer Konferenz bekannt gab, will sich der Software-Konzern nach gut 20 Jahren nun von seinem Internet Explorer trennen und einen Neuanfang wagen. Den Schnitt machen die Redmonder dabei schon in wenigen Monaten, denn bereits mit dem neuen Betriebssystem Windows 10, das im Sommer auf den Markt kommen soll, wird ein neuer Browser aus dem Hause Microsoft zum Einsatz kommen.
Die Rede ist dabei von dem Programm, das derzeit noch den Arbeitstitel Spartan trägt. Bereits Ende Dezember war bekannt geworden, dass der Software-Konzern unter diesem Namen an einem neuen Browser arbeitet. Dabei gingen die Spekulationen damals aber noch davon aus, dass Spartan als kleiner Bruder für den Internet Explorer konzipiert wurde und Windows 10 mit zwei Browsern auf den Markt kommen würde.
Capossela hat dem nun eine Absage erteilt, denn Spartan soll den Internet Explorer als neuer Standardbrowser ablösen. Diesen Neuanfang möchte Microsoft auch dafür nutzen, sich endlich von dem schlechten Image zu lösen, dass der Internet Explorer in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Galt das Microsoft-Programm zur Jahrtausendwende noch als der Browser schlechthin, zog die Konkurrenz in den Folgejahren immer weiter am Internet Explorer vorbei. Technische Probleme trugen zusätzlich dazu bei, dass der Browser in der Beliebtheit der Nutzer deutlich an Boden verloren hat.
Ganz verschwinden wird der Internet Explorer aber nicht. So sollen einige Versionen von Windows 10, die vor allem für Geschäftskunden gedacht sind, mit einem aktuellen Internet Explorer ausgestattet sein, damit diese keine Probleme beim Umstieg auf das neue Betriebssystem haben werden.
Welchen Namen der neue Web-Client letztlich offiziell tragen wird, steht laut Capossela bisher noch nicht fest. Man teste derzeit verschiedene Optionen mit Hilfe von Marktanalysen aus. Es ist aber anzunehmen, dass der Firmenname Microsoft integriert wird. [fm]
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