Nach seiner Festnahme im Januar ist Megaupload-Gründer Kim Dotcom, ehemals Kim Schmitz, nun doch auf Kaution aus der Untersuchungshaft in Neuseeland entlassen worden. Laut richterlichem Urteil bestünde kein Fluchtrisiko. Allerdings darf Dotcom das Internet nicht benutzen.
Der Deutsche kann spätestens am Donnerstagabend auf sein Anwesen in der Nähe der neuseeländischen Großstadt Auckland zurückkehren. Drei Mitarbeiter des 38-Jährigen, der auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt und seinen Namen inzwischen legal in Kim Dotcom geändert hat, waren schon zuvor gegen Kaution aus der Untersuchungshaft freigekommen, darunter zwei weitere Deutsche. Die vier waren am 20. Januar auf Antrag der US-Behörden von der neuseeländischen Polizei wegen Internet-Piraterie festgenommen worden.
Die USA fordern eine Auslieferung der Megaupload-Verantwortlichen. Sie werfen ihnen vor, die inzwischen abgeschaltete Plattform zu einem der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Filmen und Musik gemacht und davon umfassend profitiert zu haben. Den Rechteinhabern sei so ein Schaden von mehr als 500 Millionen Dollar entstanden. Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe zurück. Dotcom wurde eine Freilassung auf Kaution bisher verweigert, doch nun änderte das Gericht offenbar seine Meinung.
Es mache den Anschein, als habe Dotcom allen Grund in Neuseeland zu bleiben, um mit seiner Familie zusammen zu sein und darum zu kämpfen, sein erhebliches Vermögen zu behalten, sagte Richter Nevin Dawson am Mittwoch. Trotz angeblich geringer Fluchtgefahr darf Dotcom jedoch keine Hubschrauber benutzen und sich nicht unangemeldet von seinem Anwesen entfernen.Außerdem darf er bis auf weiteres keinen Zugang zum Internet haben. [dpa/sv]
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