Die Nachrichtenauswahl, die Interplattformen wie Facebook und Twitter treffen, hat enormen Einfluss auf die Meinungsbildung. Daher wollen die nordrhein-westfälischen Medienhüter die Rolle der Social Media näher beleuchten.
Die Landesmedienanstalt (LfM) NRW will die Rolle von Internetplattformen wie Facebook und Google künftig stärker unter die Lupe nehmen. Die Einhaltung der Grundwerte werde im Internet nicht automatisch gesichert, sagte Prof. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der LfM-Medienkommission, am Dienstag bei der Amtseinführung des neuen LfM-Direktors Tobias Schmid in Düsseldorf. „Wer das bisher noch nicht gemerkt hat, ist spätestens durch die Diskussionen um Facebook und die amerikanische Präsidentschaftswahl darauf aufmerksam geworden.“
Die Algorithmen von Google und Facebook hätten immense Auswirkungen, sagte Schwaderlapp. „Was sie nicht zeigen, existiert nicht. Was sie hervorheben, ist wichtig. Bieten sie Vielfalt oder führen sie in Kommunikations-Tunnel? Spiegeln sie gesellschaftliche Werte, oder schaffen sie einen Raum für Hetze und Diskriminierung?“
Tobias Schmid ergänzte, für eine funktionierende demokratische Medienordnung seien aus seiner Sicht vier Aspekte essenziell: der Schutz der Menschenwürde, der Schutz der Vielfalt, der Schutz der Jugend und der Schutz der Nutzer. „Wir müssen vor allem wieder den Mut haben, diese Werte auch durchzusetzen.“[dpa/kw]
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