Bis dato konnten sich tragbare Geräte wie Mini-Computer fürs Handgelenk oder sogenannte Fitness-Tracker noch nicht so richtig am Markt etablieren. Doch wie Experten jetzt einschätzen, wird das Interesse an den sogenannten „Wearables“ im Jahr 2015 zunehmen – die nützlichen kleinen Geräte stünden kurz vor dem Durchbruch.
Das Geschäft mit tragbaren Geräten wie Fitness-Tracker und Computeruhren steht nach Einschätzung von Experten vor dem Durchbruch. In den USA seien 45 Prozent der Erwachsenen an solcher Technik interessiert und in Europa immerhin jeder Dritte, ergab eine Studie der Marktforschungsfirma Forrester. „Es wird eine Explosion von Experimenten geben“, sagte Forrester-Analyst J.P. Gownder am Dienstag auf der Internet-Konferenz „LeWeb“ in Paris.
Aktuell seien die Geräte noch wenig im Markt verbreitet. In den USA habe bisher etwa nur jeder zehnte einen Fitness-Tracker ausprobiert und in Europa erst vier Prozent. Die Gerätekategorie der sogenannten Wearables – kleiner Geräte, die man am Körper trägt – gilt schon seit Jahren als vielversprechend. Bisher hielten aber unter anderem technische Schwächen wie Batterielaufzeiten das Wachstum zurück.
„Die Computeruhr von Apple wird das erste Gerät sein, das die Geräteklasse der „Wearables“ in einen Massenmarkt bringt“, prognostizierte in Paris der Chef des Online-Speicherdienstes Evernote, Phil Libin. Die Apple Watch soll Anfang kommenden Jahres auf den Markt kommen, spekuliert wurde zuletzt über März. Rivalen wie Samsung, LG oder Motorola sind schon länger im Geschäft mit Datenuhren aktiv. Marktforscher rechnen auch für „smarte Textilien“ – Bekleidung mit Sensoren – gute Zukunftsaussichten aus. Kritiker warnen zugleich vor den Datenbergen, die dabei angehäuft werden.
Zur diesjährigen „LeWeb“ wurde auch deutlich, dass der NSA-Skandal die Einstellung vieler Internet-Nutzer verändert hat. Laut einer Umfrage stiegen rund 37 Prozent der Internetnutzer in Deutschland bei mindestens einem Online-Dienst wegen Datenschutz-Bedenken aus. In den USA liegt der Anteil unter 15 Prozent und in Großbritannien unter 20 Prozent, wie eine Erhebung des Software-Unternehmens Open-Xchange ergab. Über die drei Länder hinweg wurde das Online-Netzwerk Facebook mit elf Prozent am häufigsten verlassen, hieß es am Dienstag in Paris. Rund sechs Prozent hätten aufgehört, Dienste von Google, Twitter, Whatsapp und Skype zu nutzen.
Die Zahlen zeigten, dass die Internet-Nutzer durchaus Konsequenzen aus den Überwachungs-Enthüllungen zögen, betonte Open-Xchange-Chef Rafael Laguna am Dienstag. „Der Druck von außen wird zu sichereren Diensten führen“. Open-Xchage, ein Spezialist für quelloffene Open-Source-Software, hatte jeweils 1000 Internet-Nutzer in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt. [dpa/kh]
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