Mit Magine ist ab sofort ein neuer Web-TV-Dienst offiziell in Deutschland verfügbar, der den Konkurrenten Zattoo ordentlich unter Druck setzen könnte. Zum Launch bietet Magine fast alle Programme kostenlos an und verzichtet auch noch auf eigene Werbeeinblendungen. Fraglich ist jedoch, wie lange der Anbieter das Modell durchhält.
Der Web-TV-Dienst Magine ist offiziell in Deutschland gestartet. Nach einer mehrmonatigen Testphase steht die App für Smartphone und Tablet (iOS und Android) sowie PC und Smart TV ab sofort offiziell zum Download zur Verfügung. Angeboten werden zum Start über 60 TV-Sender im kostenloses Basis-Paket. Damit ist das freie Angebot zwar etwas kleiner als beim Konkurrenten Zattoo, allerdings bietet Magine derzeit auch die Free-TV-Sender der Mediengruppen RTL und ProSiebenSat.1 kostenlos an.
Zum Start stehen damit die neben den öffentlich-rechtlichen Programmen beliebtesten Free-TV-Sender kostenlos zur Verfügung, während Zattoo diese im HiQ-Paket anbietet, für welches Zuschauer 9,99 Euro im Monat oder 99,99 Euro pro Jahr bezahlen müssen. Ein kostenpflichtiges Zusatzpaket gibt es bei Magine jedoch auch. Das „Kids“-Paket beinhaltet die Kinder-Sender Boomerang, Cartoon Network, Nick Junior, Your Family Entertainment sowie Duck TV und kostet 4,99 Euro monatlich.
Wirklich ärgern kann der neue Anbieter den etablierten Kollegen Zattoo jedoch auch auf andere Art und Weise. So verzichtet Magine beispielsweise bislang auf eigene Werbung innerhalb des Dienstes. Während der Zuschauer bei Zattoo vor dem Einschalten eines Sender jeweils einen Werbespot gezeigt bekommt, erfolgt der Start bei Magine unmittelbar.
Zudem hat der Nutzer die Möglichkeit, Inhalte von einzelnen Sendern auch zeitversetzt oder als Catch-Up-Angebote anzuschauen. Derzeit steht die zeitversetzte Wiedergabe allerdings nur für VIVA, DMAX, Eurosport 1, Sport 1, Nickelodeon, Bloomberg TV, Comedy Central und TLC Zur Verfügung sowie für alle Sender des „Kids“-Paketes abgesehen von Boomerang. Weitere Kanäle sollen jedoch folgen.
Das Angebot zum Start ist also auch bei Magine noch mit einigen Lücken behaftet. Dennoch dürfte man den etablierten Konkurrenten von Zattoo zunächst einmal ordentlich unter Druck setzen. Fraglich ist allerdings, wie lange Magine seine Strategie durchhält. Ohne Gebühren vom Nutzer zu verlangen oder eigene Werbung einzublenden, dürfte der Dienst erst einmal ein Zuschussgeschäft sein. [ps]
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