Die Sender seien „zu teuer, zu fett, zu borniert und zu parteiisch“ – ob der Zeitpunkt für die Aussage des geschaßten Verfassungsschützers wenige Tage nach dem Interview-Abbruch von Björn Höcke beim ZDF Zufall ist, wird derzeit heiß diskutiert.
Ein Euro im Monat pro Haushalt müsste für die Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen reichen – so zumindest äußert sich der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen am Dienstag und könnte glatt auf Wahlkampftour gehen. Schließlich sind die bisherigen 17,50 Euro pro Haushalt vielen Gebührenpflichtigen ein Dorn im Auge, der Rundfunkbeitrag im Allgemeinen steht seit seiner Einführung in der Kritik.
Auf Twitter hatte der ehemalige Verfassungsschützer, der nach seinen umstrittenen Äußerungen um die Vorfälle in Chemnitz im vergangenen Jahr seinen Posten räumen musste, gegen die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten geschossen und sogar deren Abschaffung gefordert. Doch dafür erntete der um provokative Aussagen selten verlegene Maaßen nicht nur Zuspruch: Dass sich der streitbare politische Beamte im einstweiligen Ruhestand gerade dann zu Wort meldet, nachdem jüngst ein Interview-Abbruch von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke beim ZDF für Schlagzeilen gesorgt hatte, kam vielen Benutzern der Kurznachrichten-Plattform kaum zufällig vor.
Erneut nach öffentlichen Äußerungen in ein rechtes Spektrum einsortiert zu werden, müsste nun Hans-Georg Maaßen wiederum wundern – der hält sich schließlich nach eigener Aussage für „eher links“.
[rs]
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