Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) meldete nach einer Recherche auf der Gaming-Plattform Steam über 200 verfassungswidrige Profile an die Betreiber, die umgehend gelöscht wurden.
Nationalsozialistisch motivierte Online-Avatare sind auf der Gaming-Plattform Steam aufgetaucht, auf der sich eine Community aus zumeist Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Gaming-Welt austauscht und Spiele spielt. Eine Recherche der MA HSH stellte eine Vielzahl von Verstößen gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) fest: 219 Profile mit den Pseudonymen „Adolf“, „Adolf Hitler“ oder „Hitler“ wurden durch die Medienanstalt aufgedeckt und an die US-amerikanische Valve Corporation gemeldet, die die Gaming-Plattform betreibt.
Die Profile enthielten verbotene Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, zumeist Porträtbilder des nationalsozialistischen Diktators, aber auch Hakenkreuze oder SS-Kennzeichen. Einige Profile oder Nutzer-ID enthielten außerdem volksverhetzende Textzusätze wie „all jews must die“ oder „I love to kill jews“. Die Verbreitung dieser absolut unzulässigen und strafbaren Inhalte ist in Deutschland nur in Ausnahmefällen erlaubt, beispielsweise zu Forschungs- oder Lehrzwecken, oder wenn es sich um Kritik oder Satire handelt.
Die Valve Corporation löschte nach dem Hinweis auf diese Verstöße die unzulässigen Inhalte innerhalb von 24 Stunden, darunter fiel die vollständige Löschung von sieben Nutzerprofilen und zwei Gruppenprofilen mit verfassungsfeindlichen Symbolen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die MA HSH derartige Entdeckungen macht: Bereits im Dezember 2019 waren 78 Inhalte mit verfassungsfeindlichen Symbolen und eines volksverhetzenden Profils auf Steam ausfindig gemacht und gelöscht worden.
Bildquelle:
- DF_MA_HSH: MA HSH