Lenovo startet Produktoffensive bei Computer-Uhren

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Lenovo will nun auch ins Geschäft mit den Computer-Uhren einsteigen und damit gegen Apple und Android-Geräte antreten. Der chinesische Konzern plant, mit der Motorola-Smartwatch Moto 360, die eine große Auswahl an Modellen und Auswahlmöglichkeiten aufweisen soll, bei den Kunden zu punkten.

Die Lenovo-Tochter Motorola startet eine Produktoffensive bei Computer-Uhren. Die zweite Generation der runden Moto 360 gibt es in zwei Größen mit 42 und 46 Millimeter Durchmesser sowie zusätzlich in einer Frauen- und Sport-Version. Außerdem können einzelne Elemente der neuen Moto 360 der Rahmen, die Farbe, Materialien und das Armband online ausgewählt werden. Damit sollen rund 300 verschiedene Kombinationen möglich sein.
 
Das Modell Moto 360 Sport verfügt über einen eingebauten GPS-Empfänger und ermöglicht Sportlern, ihre Runden auch ohne ein Smartphone in der Nähe aufzuzeichnen. Motorola führt auch eine eigene Fitness-App ein.

Die Uhren laufen mit dem Google-Betriebssystem Android Wear – wie schon das erste Modell vor einem Jahr. Der Startpreis liegt bei 299 Euro, wie Lenovo am Mittwoch ankündigte.
 
Mit der Moto 360 steht Lenovo im Wettbewerb mit der Apple Watch, zahlreichen Android-Smartwatches verschiedener Hersteller sowie Modellen von Samsung.
 
Apple dürfte sich mit seiner seit April verkauften Computer-Uhr aus dem Stand an die Spitze des Smartwatch-Marktes gesetzt haben. Der Konzern selbst nennt keine Absatzzahlen, der große IT-Marktforscher IDC geht von 3,6 Millionen verkauften Geräten der Apple Watch im zweiten Quartal aus.
 
Die Motorola-Entwickler hielten am runden Display fest, weil das die typische und sinnvollste Form für eine Uhr sei, sagte Marketing-Manager Lally Narwal. Während die Apple Watch einen rechteckigen Bildschirm hat, sind auf der IFA vorgestellte Modelle von Samsung, Asus oder Huawei rund.
 
Auch bei den neuen Modellen der Moto 360 wird der unterste Teil des Bildschirms mit einer schwarzen Kante verdeckt, obwohl dies schon bei der ersten Version in der Fachpresse unter anderem als «platter Reifen» bezeichnet wurde. Es sei eine bewusste Design-Entscheidung, in dem Abschnitt werde der Helligkeits-Sensor für das Display untergebracht, sagte Narwal.
 
Ins Zifferblatt können bis zu drei zusätzliche Apps eingebunden werden, die der Nutzer dann direkt aufrufen kann. Zum Start sind unter anderem der Autobauer Ford, der Musikdienst Spotify und die App Shazam dabei, die gerade spielende Songs erkennen kann.
 
Das Mobil- und Home-Geschäft der amerikanischen Traditionsmarke Motorola war 2012 für 12,5 Milliarden Dollar von Google übernommen worden. Der Internet-Konzern wollte sich damals unter anderem mit dem Patent-Portfolio von Motorola gegen juristische Attacken auf sein Mobil-Betriebssystem Android durch Apple, Microsoft und andere absichern. In dieser Phase wurde auch die erste Moto 360 entwickelt. Nachdem Google zunächst den Bereich Motorola Home für 2,2 Milliarden Dollar an einen US-Investor abstieß, reichte Google den verbliebenen Teil von Motorola für 2,9 Milliarden Dollar an Lenovo weiter. Der chinesische Konzern tritt nun parallel mit den Marken Lenovo und Motorola auf.
 
Am Rande der Technik-Messe IFA in Berlin präsentierte Lenovo außerdem neue Smartphones, ein Phablet (Mischung aus Smartphone und Tablet) sowie den Tablet Computer Yoga Tab 3 Pro mit einem eingebauten Projektor. Mit dem Beamer lässt sich eine Projektionsfläche von 70 Zoll erzeugen. [dpa/am]

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