Mit seinen internetfähigen Fernsehern stößt Samsung auf Widerstand in der Telekom-Branche in Südkorea. Dort blockierte der größte Festnetzanbieter KT den Breitbandzugang für Samsung-Fernseher.
Damit will KT den weltgrößten TV-Hersteller zu Gesprächen über die Bezahlung für den Netzzugang bewegen, wie ein Sprecher des Unternehmens in Seoul am Freitag mitteilte. „Weil Samsung nicht verhandeln will, haben wir beschlossen, den Zugang seiner TV-Anwendungsprogramme zu unserem Netz zu beschränken“, hieß es in einer Erklärung von KT.
Der Telekom-Konzern argumentiert, die freie Benutzung seines Netzes über internetfähige Fernseher könne zu einer Überlastung und Verlangsamung des Netzzugangs für die anderen Nutzer führen.
Seit Juni versuchen die südkoreanischen Internetanbieter, die heimischen TV-Produzenten dazu zu bringen, für die Dienste zu zahlen. Die Blockade richtet sich jedoch zunächst nur gegen Samsung. Mit LG Electronics – dem zweitgrößten TV-Anbieter nach Samsung – verhandle man derzeit, hieß es. LG und Samsung vermarkten die Internet-Funktionalitäten ihrer netzwerkfähigen Fernseher unter dem Begriff Smart TV.
Der Schritt von KT könnte die hochgesteckten Verkaufspläne von Samsung beeinträchtigen. Der Konzern reagierte entsprechend. „Die Entscheidung von KT verstößt gegen das Prinzip der Netzneutralität, wonach die Verbraucher die Dienste ohne Diskriminierung nutzen können“, hieß es in einer Mitteilung. Darüber hinaus müsse der Konzern noch prüfen, ob die Fernseher überhaupt einen übermäßige Datenverkehr verursachen können.
Samsung und LG erwarten in disem Jahr einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach internetfähigen Fernsehern. Samsung peilt bei Flachbildschirm-TV-Geräten einen Absatz von 50 Millionen Stück an. Davon soll mehr als die Hälfte auf Smart TV entfallen. [dpa/su]
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