Die Zeichen verdichten sich, dass bei ARD und ZDF online etwas Großes im Busch ist. Anfang nächster Woche laden die Öffentlich-Rechtlichen zum Gespräch über die Zukunft ihrer beiden Mediatheken.
Alles, was die beiden Sendeanstalten von Rang und Namen aufzubieten haben, wird am Montag dabei sein. Als Teilnehmer sind der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow, ZDF-Intendant Thomas Bellut, SWR-Intendant Kai Gniffke, Benjamin Fischer (Leiter von ARD-Online) und Eckart Gaddum, Leiter der Hauptredaktion Neue Medien im ZDF, angekündigt.
Das Großaufgebot lässt aufhorchen. Schon seit längerem stehen Gedanken zur Diskussion, die eine Fusion der Online-Plattformen von ARD und ZDF vorsehen. Der letzte ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm, zum 1. Februar aus seinem Amt als BR-Intendant geschieden, war sogar stets ein Verfechter der Idee einer europäischen Plattform, um Giganten wie Netflix und Co. die Stirn zu bieten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Es bräuchte dafür „einen starken politischen Gestaltungswillen Europas, wie seinerzeit beim Airbus oder der Raumfahrt.“, sagte Wilhelm damals.
So weit wird es am Montag wahrscheinlich noch nicht kommen. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre eine Fusion von ARD- und ZDF-Mediatheken aber schon. Interessanter dürfte jedoch auch noch sein, ob eine eventuelle gemeinsame Plattform der Öffentlich-Rechtlichen auch Partnern aus dem Privatfernsehen, Pay-TV oder anderen offen gegenüber stehen würde.
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