Der boomende Markt mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets macht auch vor Kindern und Jugendlichen nicht halt. Während die junge Generation inmitten der neuen Technik aufwächst, fragen sich Eltern immer öfter, wie geeignet die Kinderkanäle und -Apps für ihre Sprösslinge wirklich sind.
Die Kinder und Jugendlichen der heutigen Generation sind umgeben von Technik in sämtlichen Variationen. Sie wachsen mit Tablets, Smartphones und Spielekonsolen auf. Doch auch wenn mobile Geräte und Konsolen in den vergangenen Jahren zu Lieblingsspielzeugen avancierten, prägt das Kinderfernsehen den Alltag bis heute markant. Beim genaueren Betrachten der Kinderkanäle wird deutlich, dass das Niveau vielerorts nachgelassen hat und eine konkrete Kanalauswahl seitens der Eltern erforderlich ist. Auch bei speziell für Kinder entwickelten Apps sollten Eltern die Auswahl bewusst und sorgfältig treffen.
Während Kinder beim Fernsehschauen hauptsächlich Spaß haben möchten, ist Eltern die Vermittlung von Wissen besonders wichtig. Doch nicht viele Sender schaffen den Spagat zwischen Unterhaltung und lehrreichen Themen. Beim Analysieren der Kinderkanäle fällt ein Aspekt schnell auf: Fast durchgehend sind Zeichentrick-Sendungen vorherrschend. Realitätsnah ist kaum eine Sendung und das Unterscheiden der Sender gelingt häufig nur über die Logos am oberen Bildschirmrand. Ansonsten wirkt das Angebot für Kinder recht trist und eingeschränkt.
Die digitale Beschaffenheit der Sendungen ist dafür verantwortlich, dass ein Großteil des Kinderfernsehens lieblos wirkt und wenig mit dem echten Leben zu tun hat. Selbst akustisch kommt eine gewisse Eintönigkeit zum Tragen. Dialoge klingen künstlich und die Stimmen auf Dauer nervtötend. Zwei Sender hatten bis vor Kurzem trotz der Eintönigkeit die Überhand auf dem Markt: Super RTL und der Kinderkanal (KiKa). Als im Januar der Disney Channel das deutsche Kinderfernsehen aufmischte, war zunächst hoher Zuspruch bei Eltern und Kindern zu erwarten. Schließlich genießt Disney dank der hervorragenden Filmklassiker einen ausgezeichneten Ruf. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der Disney Channel hinsichtlich der Wissensvermittlung keine wesentliche Bereicherung darstellt.Wertvolle Sendungen sind rar
Kommerzielle Sender sind arm an sozial und emotional wertvollen Sendungen. Ganz zu schweigen von hochwertigen Eigenproduktionen. Ein zentraler Pluspunkt des Kinderkanals ist, dass zwei Drittel des Senderangebots aus Produktionen bestehen, die vom ZDF oder den ARD-Sendern geliefert werden. Auch Produktionen, die vom Kika direkt beauftragt werden, sind darunter. Der Kinderkrimi „krimi.de“ beispielsweise ist seit 2005 fester Bestandteil des Kika-Programms. Der „Tatort für Kinder“ überzeugt durch aktuelle und wichtige Themen wie Zivilcourage oder Cybermobbing.
Besonders gut kommt auch die Nachrichtensendung „Logo!“ bei Kindern an, in der die Kleinsten spielerisch über wichtige, tagesaktuelle Themen informiert werden. Immer sonntags um 19.25 Uhr spricht die vom ZDF zugelieferte Sendung „Pur+“ teilweise brisante Themen an, um Kindern lehrreiches Wissen zu vermitteln und sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Bei Super RTL lohnen sich zumindest die Eigenproduktionen, die am Vorabend gezeigt werden. Empfehlenswert ist unter anderem die Wissenschaftssendung „Wow – Die Entdeckerzone“, bei der vor allem Chemie und Physik im Mittelpunkt stehen. Naturgesetze werden spannend und verständlich erläutert.Apps für Kinder – sinnvoll oder überflüssig?
Das Geschäft mit Mobilgeräten boomt. Insbesondere die praktischen Tablets sind für Kinder interessant. Egal ob zu Hause oder unterwegs: Den Kleinsten macht es einfach riesigen Spaß, mit den Fingern über das Display zu kritzeln und Spiele zu spielen. Doch bei der App-Auswahl sollten Eltern nicht weniger sorgfältig vorgehen als beim Zusammenstellen des Kinder-Fernsehprogramms.
Das Angebot besteht leider auch aus vielen unnützen Apps, die kein Kind braucht. Eltern, die sich die Auswahl von geeigneten Apps für Kinder erleichtern möchten, können sich dabei Seiten wie myToys.de zunutze machen. Dort wurden zahlreiche Kinderapps auf Herz und Nieren getestet und anschließend hinsichtlich Werbung, Mehrwert und Gestaltung bewertet. Eltern sollten grundsätzlich darauf achten, dass die Apps dem Alter ihrer Kinder entsprechen, einfach zu bedienen sind und der Kinder- und Datenschutz gegeben ist. Generell gibt es einige Apps, die sich durchaus positiv auf die Entwicklung auswirken und zur Wissensvermittlung dienen können. [das]
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