Noch am Mittwoch schien es, als wolle Vodafone die in den AGBs verankerte Drosselung von Filesharing-Diensten konsequent umsetzen, nun übt sich das Unternehmen in der Rolle rückwärts: Laut einem Medienbericht soll die Schranke bald endgültig fallen.
Die Aufregung um die geplante Drosselung von Filesharing-Diensten durch Vodafone war groß und scheint beim Telekommunikationsanbieter für ein Umdenken gesorgt zu haben. Denn nach einem Bericht des „Spiegel Online“ plant das Unternehmen nun eine überraschende Kehrtwende und will die Drosselung bis auf Weiteres abschaffen.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Vodafone die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) festgelegte Drosselung von Filesharing-Diensten nach dem Verbrauch von 10 Gigabyte in Deutschland konsequenter durchsetzen will und in einigen Regionen damit bereits begonnen hatte. Das Argument: Vermeidung von Netzengpässen. Auch sei nur ein geringer Teil der Kunden betroffen, Surfen und Streaming sei weiterhin mit höchster Geschwindigkeit möglich.
Es blieben aber Fragen offen, wie was nun in das 10-GB-Datevolumen hineinzählt und was von Vodafone als Filesharing-Dienst definiert wird. Nun also die Rolle rückwärts: Laut einem Sprecher sei die Aktion ein Pilotprojekt gewesen, das bei Erfolg im ganzen Netz ausgerollt werden sollte. Die Ergebnisse seien jedoch negativ ausgefallen. „Damit entfallen zugleich auch sämtliche Beschränkungen für Filesharing-Dienste – sowohl die ab einem Verbrauch von 10 Gigabyte als auch die bereits seit längerem bestehenden ab einem Verbrauch von 60 Gigabyte,“ zitiert der „Spiegel“ den Sprecher.
Damit kehrt Vodafone zur Alltagspraxis zurück, denn 60 Gigabyte waren trotz der AGBs bereits bisher das Limit. Eine Anpassung der AGBs sei bislang jedoch nicht geplant. Auch bedeute die Abschaffung der Drosselung nicht, dass das Datenvolumen in den Tarifen plötzlich unbegrenzt sei. [buhl]
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