Um künftig auch vom wachsenden Markt der mobilen Datenübertragung profitieren zu können, plant der bundesweite Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland nun die Errichtung eines eigenen WLAN-Netzes, um Internet auch unterwegs anbieten zu können.
Der Markt der mobilen Datenübertragung boomt. Für Viele ist die Möglichkeit, sich auch unterwegs jederzeit ins Internet einwählen zu können bereits heute unverzichtbar, was vor allem den Mobilfunkbetreibern zu Gute kommt. Von diesem Trend will nun auch Kabel Deutschland profitieren, denn wie die „Financial Times Deutschland“ am Freitag berichtete, plant der Kabelnetzbetreiber ein eigenes WLAN-Netz zu errichten.
Mit drahtlosen Hotspots, die an das Datennetz von Kabel Deutschland angeschlossen sind, will der Kabel-Anbieter ein möglichst flächendeckendes Angebot schaffen. Die entsprechende Technik wird derzeit in Berlin geprüft. Der Einstieg in den mobilen Datenmarkt ist für das Unternehmen durchaus eine Option, wie Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein erklärte. „Mittelfristig werden wir die Stärke unserer Netze zum Tragen bringen“, so von Hammerstein.
Ein konkretes Geschäftsmodell gebe es zwar noch nicht, doch man spiele derzeit mehrere Varianten durch. Möglich seien Konzepte mit kostenlosen Angeboten für Kabel-Deutschland-Kunden und kostenpflichtigen Diensten für externe Nutzer. Als Option sei aber ebenso vorstellbar, das Kunden, die ihren eigenen WLAN-Router für Andere als Zugang zu einem separaten Netz zur Verfügung stellen, selbst ebenso kostenlos über andere Kunden online gehen können. Dies sei möglich, da die meisten Netzwerke nicht nur innerhalb der Wohnung, sondern oftmals bis auf die Straße hinaus zu empfangen sind. Eine mögliche Alternative sei aber auch die Installation von Hotspots in Cafés oder Hotels.
Wann das Projekt starten soll und welche Kosten dafür veranschlagt werden, steht bisher noch nicht fest. Der betriebenen Vorbereitungen machen aber deutlich, dass der Kabelnetzbetreiber vermutlich plant, mittelfristig in den Mobilfunkmarkt einzusteigen und somit in Konkurrenz zu traditionellen Anbietern wie der Telekom oder auch Vodafone zu treten. Diese planen für Ende 2012 Tests mit weiterentwickelten Hot-Spots, durch die sich die Geräte von Handy- oder auch Tablet-Nutzern automatisch in die verfügbaren Netze einwählen und somit der Schritt des manuellen Anmeldens entfällt. [fm]
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