
Unterföhring – Bekannt ist das Phänomen der absackenden Datenströme schon länger, nun scheint sich der Verdacht zu bestätigen: Kabel Deutschland bremst Tauschbörsennutzer gezielt aus.
Laut „heise online“ beschwerten sich bereits mehrere Kunden des Kabelanbieters in Internetforen über Bandbreitenverluste in den Abendstunden. Besonders das beliebte File-Sharing-Protokoll „Bittorrent“ sei davon betroffen.
Zwar gelten die Abendstunden als Hauptnutzungszeit des Internets, allein mit dem vermehrten Nutzeraufkommen lässt sich ein solch drastischer Einbruch der Downloadgeschwindigkeit wohl kaum erklären. Noch dazu, so berichtet „heise online“ weiter, ließe sich eine Einschränkung der Bandbreite um exakt 18 Uhr erkennen. Pünktlich um Mitternacht sei die Drosselung wieder aufgehoben. Dieser Vorgang sei aber nicht deutschlandweit beobachtet worden – offenbar setzt Kabel Deutschland lediglich auf regionale Bandbreitenbeschränkung.
In einer Stellungnahme gegenüber dem Magazin führte Kabel Deutschland Qualitätsgründe an. Wichtig sei vor allem, dass die Funktion von zeitkritischen Anwendungen wie Online-Auktionen oder -spiele gewährleistet sei. Daher könne es bei Anwendungen, welche das Netzwerk stark belasten, zu leichten aber kurzfristigen Einschränkungen kommen. Laut AGB ist Kabel Deutschland zu diesem Eingriff sogar berechtigt – soweit triftige Gründe, wie die Netzsicherheit vorliegen.
Bereits im Jahr 2006 war Kabel Deutschland wegen seines rigorosen Vorgehens gegen Power-User aufgefallen: Damals hatte das Unternehmen einfach Kunden gekündigt, die zu viel Traffic erzeugten. [cd]
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