Welche Inhalte können die Zuschauervom gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF erwarten, der im Oktober seinen Sendebetrieb aufnimmt? „Das wird nicht alles so sein, dass ich begeistert sein werde, wenn ich es mir anschaue“, so SWR-Intendant Peter Boudgoust, bei der ARD federführend für den Jugendkanal.
Mit dem Jugendkanal wollen sich ARD und ZDF eine Zielgruppe erschließen, die bisher noch kein rechtes Interesse an öffentlich-rechtlichen Angeboten gezeigt hat. Zwar sollte der Kanal ursprünglich als linearer Fernsehsender an den Start, wurde von den Ministerpräsidenten der Länder inzwischen auf einen reinen Onlineausspielkanal gestutzt – doch inzwischen findet man Gefallen daran, verbringt doch die angepeilte Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen den Großteil ihrer Zeit im Netz und hält das lineare TV zum Teil für überholt.
Über die Inhalte und Ausrichtung gibt es in der Öffentlichkeit bisher noch nicht viel mehr als ein grob skizziertes Konzept zu hören, alles andere, auch die redaktionelle Führung obliegt nicht der ARD und dem ZDF, hieß es zuletzt von Senderchef Florian Hager. Gestritten wurden dabei vor allem über die Verbreitungswege, für die man Drittplattformen wie Facebook und Co. nutzen würde, auch eine eigene App soll gelauncht werden, von dem eigenen Onlineauftritt erwartet man sich dagegen nicht viel, dieser soll Hager zufolge nur eine untergeordnete Rolle spielen. Insgesamt hat man sich viel vorgenommen, um eine bisher vernachlässigte Zielgruppe für den öffentlich-rechtliche Inhalte zu begeistern und damit den Programmauftrag zu erfüllen.
Was die Zuschauer des Jugendkanals ab Oktober erwartet, wenn der Sender seinen offiziellen Sendebetrieb aufnehmen wird, fasste Peter Boudgoust, Intendant des Südwestrundfunks, der für die ARD die Federführung beim Jugendkanal inne hat, am Dienstag in Mainz gegenüber der Deutschen Presseagentur (DPA) knapp zusammen: „Das wird nicht alles so sein, dass ich begeistert sein werde, wenn ich es mir anschaue.“ Allerdings ist dem 51-Jährigen klar, dass er nicht zur Zielgruppe des Angebotes zählt. „Das wäre auch falsch“, fügt er daher dazu. [kw]
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