Nach jahrelangen Verhandlungen soll der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF in diesem Jahr an den Start gehen. Nun erklärten die Macher, wann und wie der Start des Onlinekanals vonstattengehen soll.
Lange Zeit hat es gedauert, bis der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF auf den Weg gebracht wurde. Nachdem es schon schien, als sei das Projekt zum Scheitern verurteilt, wurde das Vorhaben letztendlich drastisch gestutzt: Aus dem geplanten linearen TV-Sender wurde ein Online-Angebot. Am 1. Oktober soll er nun an den Start gehen. Diesen Termin nannte MDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Karola Wille am Dienstag in Leipzig nach der Sitzung der ARD-Intendanten.
Zum Starttermin versprach Florian Hager, Gründungsgeschäftsführer des Jugendkanals, 20 Formate, die über verschiedene Drittplattformen verbreitet werden sollen. Diese Verbreitungsform soll dabei das wichtigste Instrument des Jugendkanals darstellen, denn in in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen warte niemand auf ein öffentlich-rechtliches Angebot, wie Hager erklärte. Gerade diese Entscheidung hatte im Vorfeld für Zündstoff gesorgt und eine Debatte darüber entfacht, inwiefern ein öffentlich-rechtliches Angebot diesen Weg nutzen darf.
Allerdings stellte Hager auch einen eigenen von Drittplattformen unabhängigen Player für den ARD-ZDF-Jugendkanal in Aussicht, jedoch sei nicht sicher, ob dieser schon zum Sendestart verfügbar sei. Ferner sei es geplant, so der Jugendkanal-Geschäftsführer, den Sehgewohnheiten der angepeilten Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen entgegenzukommen und eine App anzubieten, um sich die Formate des Jugendkanals auf mobile Engeräte zu holen.
Zum geplanten Inhalt des Jugendkanals gab es von Hager nur wenig konkrete Aussagen. So stehe man in Kontakt mit bekannten Gesichtern des Webvideomarktes und wolle sich insgesamt internationaler aufstellen, wie Hager in Leipzig erklärte. [kw]
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