Während Nokia gemeinsam mit einigen Partner im Raum München erste großräumige Tests mit dem Übertragungsverfahren LTE-Broadcast durchführt, wird dieses für die Rundfunkveranstalter wohl so schnell nicht relevant. Laut dem Institut für Rundfunktechnik (IRT) befinde man sich gerade einmal in der Grundlagenforschung.
Der finnische Mobilfunkausrüster Nokia führt derzeit unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rundfunktechnik (IRT), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Rohde & Schwarz und den assoziierten Partnern Bayerischer Rundfunk und BMW Forschung im Raum München ein Testprojekt zu TV-Übertragungen über LTE-Broadcast durch. Dieser Test ist Teil des Projektes IMB5 (Integration von Mobilfunk und Broadcast in LTE/5G), mit dem erforscht werden soll, wie sich in Zukunft ein Standard realisieren lässt, der Mobilfunk und Rundfunk vereinen kann.
DIGITAL FERNSEHEN sprach darüber mit Thomas Schierbaum, dem Leiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim IRT. Dieser erklärte, dass es bei dem Projekt keineswegs darum gehen würde, eine Alternative für den neuen terrestrischen Übertragungsstandard DVB-T2 zu suchen, da die Technologie dafür bei Weitem noch nicht ausgereift sei. Derzeit betreibe man vielmehr Grundlagenforschung, die mittel- und langfristig in die Standardisierung einer neuen Übertragungstechnik einfließen könnte.
„Relevant für den Rundfunkteilnehmer wäre ein solches neue Übertragungsverfahren vermutlich erst ab einem Zeitraum von 2025 an“, erklärte Schierbaum. Damit würde die Technologie wohl frühestens bei der übernächsten Umstellung der terrestrischen Rundfunkübertragung zum Einsatz kommen. Grundsätzlich bietet LTE-Broadcast die Möglichkeit, wie beim Fernsehen ein zentrales Signal in der Fläche an beliebig viele Endgeräte auszusenden. Die Übertragung würde bei so einem Verfahren auch nicht auf das individuelle Datenvolumen des Zuschauers angerechnet. [ps]
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