Berichten zufolge könnte sich Apple von Konkurrent Samsung als Zulieferer von Prozessoren für seine Smart-Device-Sparte trennen – und mit Intel kooperieren. Für den Chiphersteller könnte sich das als Segen herausstellen.
Apple verhandelt angeblich derzeit über langfristige Verträge mit Intel. Wie Analyst Doug Freedman von der Royal Namk of Canada (RBC) Ende November gegenüber CNN Money sagte, soll es bei den Verhandlungen offenbar um die Lieferung der Prozessoren für zukünftige Apple-Produkte gehen. Nach den Mac-Modellen, die bereits mit Intel-Prozessoren hergestellt werden, könnten sich in Zukunft dann auch in den gewinnträchtigen iPad- und iPhone-Produkten CPUs von Intel wiederfinden. Damit könnte sich Apple von Samsung lossagen, der zwar bisher einen Großteil der Prozessoren für iPad und iPhone lieferte – sich mit dem amerikanischen Konzern aber seit geraumer Zeit an verschiedenen Schauplätzen Rechtsstreits um Patente liefert.
Der Tech-Blog der deutschen Ausgabe des „Wall Street Journal“ spekuliert in einem Artikel vom Montagabend zu den technischen Details der künftig verbauten Prozessoren. So baue Intel seine Chips bisher zwar ausschließlich mit x86-Architektur, während Apple in seinen mobilen Endgeräten auf ARM-Prozessoren setzt. Gerade darin könne aber der Clou des Deals liegen: Intel könnte sich verpflichten, für das iPhone ARM-Chips zu produzieren und im Gegenzug x86-Prozessoren im iPad verbauen. Diese Prozessor-Architektur wird derzeit in Macs und gewöhnlichen PCs sowie Laptops verwendet.
Mit dem Atom stellt Intel zudem schon seit über vier Jahren x86-Chips für mobile Geräte her, die stromsparender sind als die Desktop-Varianten und auch für Tabelt-PCs geeignet sind. Ein langfristiger Vertrag als Zulieferer für Apple könnte Intel neuen Aufschwung bringen – schließlich hat auch der Prozessor-Hersteller an den sinkenden Absatzzahlen für PCs und Laptops zu knabbern. [hjv]
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