Über die Produktstrategie im Bereich DVB-T sowie Chancen und Möglichkeiten von MHP, dem Mitmachfernsehen, sprach DIGITAL FERNSEHEN mit Sven Martens, Director Sales & Marketing bei Nokia.
DF: Welchen Stellenwert hat DVB-T für Nokia?
Wir haben mit dem Nokia MediaMaster 210T, einem der frühesten DVB-T-Receiver in Deutschland, zu den deutschen DVB-T-Pionieren gehört und haben uns diesem Markt seither mit höchster Intensität gewidmet. Denn die Einführung des terrestrischen Digitalfernsehens, wie beispielsweise in Berlin/Brandenburg, ist entscheidend für die Etablierung des Digital-Fernsehens an sich. Diese Digitalisierung wiederum schafft die Grundlage für die Vernetzung des TV-Geräts mit Unterhaltungselektronik-Produkten und für neue multimediale und interaktive Applikationen und Dienste.
DF: Wie positionieren Sie sich in diesem Markt, der ja heftig umkämpft ist?
Nokia positioniert sich im DVB-T-Markt mit einer der umfangreichsten und hochwertigsten DVB-T-Receiver-Familien: Sie reicht vom Einsteiger-Gerät Nokia MediaMaster 110T über den Nokia MediaMaster 150T und den Nokia MediaMaster 230T mit MMS-Image-Viewer bis hin zum Premium-Receiver Nokia MediaMaster 260T, der die Welt der TV-Unterhaltung um die Möglichkeit der Pause-Funktion für Live-Sendungen und der bandlosen Aufzeichnung von TV-Programmen erweitert.
Zwei der genannten Geräte sind übrigens Testsieger in der Stiftung Warentest. Nachdem der Nokia Mediamaster 210T den ersten Platz im DVB-T-Test vom Oktober 2002 belegt hatte, ging der Nokia Mediamaster 150T im November 2003 ebenfalls als Testsieger hervor – und Nokia ist in der aktuellen November-Ausgabe 2003 mit beiden Receivern immer noch Gesamttestsieger!
DF: Stiftung Warentest hat diese Noten sicher nicht nur fürs Design gegeben. Was zeichnet die Geräte aus?
Ausschlaggebend für die Bewertung war die besonders hohe Leistung bzw. die Empfindlichkeit des Empfangsteils, mit dem die Nokia Mediamaster auch dort noch DVB-T-Empfang hatten, wo andere Geräte schon längst versagten.
Auch wenn bei diesen Tests die technischen Werte die wichtigste Rolle spielten, so ist für den Verbraucher das Design und die Bedienerfreundlichkeit der Geräte natürlich trotzdem eminent wichtig. Und wie auch bei den Nokia Mobiltelefonen legen wir auch bei unseren Digital-TV-Receivern Wert auf sehr einfache Bedienung und attraktives Lifestyle-Design: Im Zentrum stehen die sogenannten „NaviTM Bars“, eine intuitive Benutzeroberfläche, mit der man in dem großen Angebot von digitalen Programmanbietern schnell und direkt die gewünschten Informationen, TV- und Radio-Programme findet.
DF: Was kann die Industrie gemeinsam tun, um dem Digital-TV oder auch MHP zum Durchbruch zu verhelfen?
Nokia arbeitet bereits heute eng mit dem Fachhandel und den relevanten Institutionen zusammen, um das Thema Digital-TV voranzutreiben und in den Köpfen der Verbraucher zu verankern. Gleichzeitig bereiten wir die Strukturen und Kanäle für den bevorstehenden Marktstart von MHP vor und dabei spielt die branchenübergreifende Lenkungsgruppe MHP eine zentrale Rolle. Ein erster Schritt war die gemeinsame Definition für MHP „Fernsehen plus MHP – Das Mitmachfernsehen“. Neben Schulungen und Informationen für den Handel geht es uns auch hier vor allem darum, die Aufmerksamkeit des Endkunden auf das Thema zu lenken.
Dabei bauen wir das Thema Digital-TV phasenweise und verständlich für den Endkunden auf. Nachdem sich immer mehr Anwender von der besseren Bild- und Tonqualität und dem umfangreicheren Programmangebot überzeugen konnten, gilt es nun, reale Mehrwertdienste für den Nutzer zu etablieren, wie beispielsweise zeitversetztes Fernsehen, Mitmachfernsehen, Überallfernsehen. Wir müssen unseren Kunden die Möglichkeit geben, diese Dinge nach und nach zu erlernen und ihn schrittweise in das Wohnzimmer der Zukunft führen. Durch unsere Marketing-, Schulungs- und Unterstützungsmaßnahmen, helfen wir dem Handel, den Endkunden noch intensiver auf dieses Thema vorzubereiten.
Herr Martens, vielen Dank für das Interview![fp]
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