
Berlin – Mit der Einführung eines sanktionierten Warnmodells bei illegalen Downloads von Filmen und Musik übernimmt Frankreich in Europa die Vorreiterrolle bei der Bekämpfung von Internetpiraterie.
Das französische Verfassungsgericht habe mit seiner positiven Entscheidung den Weg für das sogenannte Hadopi-Gesetz freigemacht, berichtet der Bundesverband Musikindustrie.
„Zentrales Element des Gesetzes ist der Versand von Warnhinweisen bei Urheberrechtsverletzungen im Internet und eine Sanktion bei deren Nichtbeachtung“, so der Bundesverband Musikindustrie. Umfragen in Frankreich und England zeigten, dass 70 bis 80 Prozent der Betroffenen ihre illegalen Downloads einstellen würden, wenn sie solche Warnhinweise erhielten.
Allein in Deutschland wurden im Jahr 2008 über 300 Millionen Songs illegal aus dem Netz „gesaugt“. Mit Blick auf die aktuelle deutsche Politik sei die Zeit gekommen, mit einer neuen Regierung in Deutschland einen vergleichbaren Ansatz zu verfolgen. „Uns geht es um das Grundprinzip `Warnen statt abmahnen´, das wir auch in Deutschland für einen effizienten Weg zur Bekämpfung des massenhaften Diebstahls von Filmen, Musik, Hörbüchern, Spielen oder Software im Internet halten“, so der Bundesverband Musikindustrie weiter.
Wenn die in Frankreich vorgesehene zeitweise Kappung von Internetanschlüssen bei Wiederholungstätern von der deutschen Politik nicht gewollt wäre, seien die Rechteinhaber bereit, auch andere Sanktionsmöglichkeiten zu diskutieren. [mth]
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