Inhaltegeschäft für Netzbetreiber – Macht das überhaupt Sinn?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Video-on-Demand (VoD) ist auf zahlreichen Smart-TVs bereits verfügbar. Aktuell verhandelt auch die Unitymedia-Muttergesellschaft Liberty Global Gerüchten zufolge, 50 Prozent am VoD-Anbieter Maxdome zu übernehmen. Macht es für einen Infrastrukturbetreiber denn Sinn, ins deutsche Inhaltegeschäft einzusteigen?

Neben zum Teil bestehenden Bandbreitenproblemen gibt es weitere Vorbehalte gegen Video-on-Demand in Deutschland. Derzeit gibt es Umfragen zufolge eine Mehrheit der Deutschen, die ganz auf das non-lineare Fernsehen verzichten will. Die herkömmlichen Fernsehsender scheinen schlicht auszureichen. Dennoch kommen VoD-Anbieter wie Maxdome oder Netflix auch außerhalb der Smart-TVs auf Plattformen, wie zum Beispiel bei Entertain der Deutschen Telekom.

Eine Plattform für Inhalte bereitzustellen ist das eine. Eine völlig andere Sache ist es, wenn ein Infrastrukturbetreiber es sich vorstellen kann, ins Inhaltegeschäft einzusteigen und damit Anteile an einem VoD-Anbieter zu übernehmen. Kabelexperten sehen das jedoch als den nächsten Schritt und möglicherweise sogar als sinnvoll für den jeweiligen Netzbetreiber an: „VoD und OTT sind auf dem Vormarsch – Netflix hat mit seinem Start in Deutschland dazu beigetragen, dass das Thema noch intensiver diskutiert wird und das Interesse an der Nutzung dieser Angebote steigt“, sagt Dietmar Schickel, selbst früher Geschäftsführer eines deutschen Netzbetreibers und heutiger freier Berater zu allen Infrastrukturebenen, auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN.
 
Dabei sei eine Aufteilung nach Altersgruppen bei den neuen Bewegtbild-Angeboten nicht mehr relevant, merkt der Berater an: „Auch ältere Zuschauer nutzen bereits verstärkt Mediatheken, wie eine Studie des House of Research aus 2013 bereits sehr deutlich aufgezeigt hat. Die digitale Kluft zwischen Alt und Jung ist bei diesem Thema fast aufgehoben“, so Schickel gegenüber DF. „Grund genug, dass sich Kabelnetzbetreiber intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen und ein mögliches Zusammengehen zwischen Unitymedia und zum Beispiel Maxdome allen Sinn der Welt machen würde“, meint Kabelexperte Schickel.
 
Inwieweit Liberty Global mit dem zu ProSiebenSat1 gehörenden Anbieter Maxdome über eine Anteilsübernahme verhandelt, bleibt weiterhin im Dunkeln. Bestätigt wurden die Verhandlungen auf DF-Nachfrage noch nicht, dementiert wurden sie aber auch nicht.  „Leider können wir bei diesen Fragen nicht weiterhelfen, da wir niemals Markt-Spekulationen kommentieren“, so Liberty Global Vice President Marcus Smith seinerzeit gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Fragen zu den Verhandlungen und dem möglichen Interesse an Maxdome. Auf Nachfrage der Redaktion teilte man auch bei der Maxdome-Muttergesellschaft ProSiebenSat1 später mit, dass man Spekulationen nicht kommentieren werde.
 
Auch das Bundeskartellamt wusste noch nichts von Verhandlungen zum Teilverkauf von Maxdome: „Bislang ist keine derartige Anmeldung bei uns eingegangen“, so ein Kartellamtssprecher auf DF-Nachfrage. Ob das Vorhaben überhaupt beim Bundeskartellamt angemeldet werden müsste, könnten die Kartellwächter ohne konkretere Informationen über die Art des Vorhabens und die Umsätze der beteiligten Unternehmen leider nicht sagen, so die Bonner Behörde. [th]

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10 Kommentare im Forum
  1. Ins Inhaltegeschäft einzusteigen, ist mehr denn je ein Wagnis. Durch Wettbewerb sind die Preise im Keller - siehe Amazon Prime, wo die Filme pro Jahr schon drin sind.
  2. AW: Inhaltegeschäft für Netzbetreiber - Macht das überhaupt Sinn? Nein das MACHT es nicht. Es könnte Sinn ergeben, aber machen kann man Sinn nicht. Ein inzwischen schon nicht mehr auszurottende Unsitte ist das.
  3. AW: Inhaltegeschäft für Netzbetreiber - Macht das überhaupt Sinn? Umgangssprachlich macht es schon Sinn! Ob das für Dich Sinn macht, ist eine andere Frage. Nachtrag: es ist sogar so im Duden drin.
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