
Berlin – Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine neue Datenbank zur Beschleunigung des Breitbandausbaus vorgestellt – den Infrastruktur-Atlas.
„Aus Sicht der Telekommunikationsbranche ist der Infrastruktur-Atlas ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur schnellen Breitband-Versorgung in allen Regionen Deutschlands“, sagte René Obermann, Vizepräsident des High-Tech-Verbands Bitkom.
Der Atlas sei Teil der Breitbandstrategie der Bundesregierung. Er wurde von dem Bundeswirtschaftsministerium, der Bundesnetzagentur und dem High-Techverband erarbeitet, so Bitkom. In dem Atlas seien die Infrastrukturen aufgeführt, die für den Aufbau neuer Datennetze genutzt werden können – wie zum Beispiel vorhandene Glasfaserleitungen und Leerrohre.
„Die Datenbank erleichtert die Planung des Breitband-Ausbaus und schafft dringend benötigte Synergien“, betont Obermann. Ein Eckpunkt der Breitbandstrategie sei unter anderem die Vergabe der Funkfrequenzen, die nach der Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens frei geworden sind.
Sollte der mit Bundeskabinett und Bundesrat gefundene Kompromiss bei der Digitalen Dividende wieder verworfen werden, würde sich der Aufbau eines breitbandigen Funknetzes in den ländlichen Regionen um Jahre verzögern. Die Telekommunikationsunternehmen haben sich selbst verpflichtet, mit den Frequenzen zunächst diejenigen Gebiete zu erschließen, die bisher aus Kostengründen nicht mit Breitband versorgt werden konnten.
Die Bundesregierung will mit ihrer Breitbandstrategie bis zum Jahr 2014 drei Viertel aller deutschen Haushalte mit 50-Megabit-Anschlüssen versorgen. Um die Ziele der Breitbandstrategie zu erreichen, müsse die Industrie mindestens 30 Milliarden Euro investieren. Um zumindest jeden zweiten Haushalt mit 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen, sind weitere 16 Milliarden Euro notwendig, so Bitkom. [mth]
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