ICQ galt Anfang der 2000er Jahre als Standarddienst, wenn es um das Versenden von Nachrichten ging. Ein russischer Internetkonzern bringt den Messenger nun in neuer Gestalt zurück auf den Markt.
Eigentlich ist ICQ schon vor Jahren von Anwendungen wie WhatsApp, Telegram und Co. abgelöst worden. Chats haben sich vom heimischen PC längst auf das Smartphone verlagert. Der russiche Internet-Gigant Mail.ru wagt nun aber den Neustart für den kultigen Messenger-Dienst.
Nach 23 Jahren kommt ICQ unter dem neuen Namen ICQ New auf den Markt. Die App ist für Android, iOS, Windows, macOS und über das Web verfügbar. Von Sprachnachrichten über Gruppenchats bis Videoanrufe sind alle Funktionen. Das neue ICQ soll sich also kaum von anderen gängigen Messengern wie WhatsApp unterscheiden. Eine Innovation hat die App dabei immerhin zu bieten. So soll das neue ICQ Sprachnachrichten automatisch in Text umwandeln können. Derzeit ist die Anwendung allerdings nur auf Englisch und Russisch verfügbar.
Dennoch ist Vorsicht bei dem neuen ICQ geraten, denn der Dienst ist seit einigen Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen. Bereits 2010 verkaufte der damalige Besitzer AOL die Anwendung nach Russland, seitdem war wenig Positives zu hören. Eine Untersuchung von Cnet zeigte in der Vergangenheit, dass ICQ seine Nachrichten immer noch unverschlüsselt überträgt. 2013 stand die Anwendung außerdem in den geheimen Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden auf der Liste derjenigen digitalen Kommunikationswege, die angeblich von Geheimdiensten überwacht werden.
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