Der Fußballtrainer Christoph Daum denkt nicht, dass homosexuelle Bundesliga-Spieler sich derzeit outen könnten, ohne ihre Karrieren zu beschädigen. Der „Tatort“ am kommenden Sonntag setze sich „sehr gelungen“ mit der Thematik auseinander.
Die NDR-„Tatort“-Produktion „Mord in der ersten Liga“ mit Maria Furtwängler (20. März, 20.15 Uhr im Ersten) beschäftigt sich mit dem Thema Homosexualität im Profifußball. Die Episode setze eine Ausrufezeichen und versuche das Thema ein Stück weit zu normalisieren, sagte Daum in einer Vorabinformation zu der nach der „Tatort“-Ausstrahlung freigeschalteten Folge der Web-TV-Serie „Das Wort zum Mord“. Der frühere Trainer des FC Köln plädierte ebenfalls für mehr Toleranz.
Der NDR drehte für den am Sonntag im Ersten laufenden „Tatort“ während eines Bundesligaspiels von Hannover 96 im vergangenen Jahr. Daum äußerte sich nicht nur zu Homosexualität im Profifußball, sondern sprach auch über Veränderungen im Profigeschäft nach dem tragischen Selbstmord des früheren NationaltorwartsRobert Enke im November 2009.
Ein grundlegendes Umdenken habe es nach seiner Einschätzung nicht gegeben. Als Fußballer müsse man immer noch vor Selbstvertrauen strotzen und stark sein. Daum sieht auch die Trainer in der Verantwortung. Er selbst schaue genauer hin, wo sich bei einem einzelnen Spieler vielleicht extreme Barrieren, Spannungen oder auch Angstzustände aufbauten.
Ebenfalls kommen im „Wort zum Mord“ die ehemalige EKD-Vorsitzende Margot Käßmann und Bestseller-Autor Frank Schätzing zu Wort. In den kommenden Wochen kommentieren unter anderem auch „Tagesschau“-Chefsprecher Jan Hofer, DGB-Chef Michael Sommer, Krimi-Autorin Petra Hammesfahr und Linken-Politiker Lothar Bisky eine „Tatort“-Folge für die Web-TV-Reihe. [js]
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