Der Hybrid-Standard HbbTV erhält eine Frischzellenkur. Das zuständige Branchenkonsortium will mit der Version 1.5 unter anderem die Wiedergabe von Videoinhalten über langsame oder stark ausgelastete Internet-Verbindungen optimieren.
Laut dem vom HbbTV Consortium vorgelegten Spezifikationsentwurf soll dafür der aktuelle MPEG-DASH-Standard integriert werden. DASH steht für Dynamic Adaptive Streaming over HTTP und erlaubt auf Grundlage gängiger Internet-Protokolle durch Segmentierung der Videostreams und eine spezielle „media presentation description“ (MPD) das ruckelfreie Streamen auf Basis der Videocontainer MPEG-4 oder MPEG-2.
Leider macht der Ansatz auch vor verbraucherfeindlichen Kopierschutz-Maßnahmen nicht halt. Die MPEG-CENC-Spezifikation regelt künftig die Einbindung zahlreicher DRM-Mechanismen, die das Speichern und ungewollte Kopieren oder Auslesen von Datenströmen auf Wunsch der Anbieter blockieren sollen. Auch im Bereich EPG wurde nachgebessert. So sollen künftig alle kompatiblen HbbTV-Endgeräte auch das Auslesen von Programmführern mit einem Vorlauf von einer Woche ermöglichen.
Klaus Illgner-Fehns, Vorsitzender des HbbTV-Konsortiums bezeichnete die zeitnahe Veröffentlichung der Version 1.5 als Reaktion auf die Marktbedürfnisse und den Wunsch der Anbieter, neue Funktionen so schnell wie möglich in ihre Geräte integrieren zu können. Aktuell liefen bereits die Vorbereitungen für die Spezifikation 2.0, in die auch Entwicklungen des französischen HD Forum einfließen sollen.
Über die technischen Hintergründe und Möglichkeiten von HbbTV klärt Sie die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de im Rahmen des Workshops „HbbTV leicht gemacht“ auf.[ar]
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