Till Schweiger muss für seinen „Tatort“ mit Helene Fischer wieder viel Kritik einstecken – und feuert direkt bissig zurück: Die Kritiker seien nur neidisch, man habe etwas bahnbrechendes geschaffen und er selbst habe ohnehin viel mehr Ahnung als sie. Die Quoten zeigen aber, dass er an Zuspruch verliert.
Til Schweiger hat beim „Tatort“ schon von Anfang an für Furore gesorgt, denn schon seine Verpflichtung als Hamburger Kommissar löste eine Diskussionswelle aus, die auch viel Kritik mitbrachte. Diese ist seither nicht abgerissen und wurde nun mit der Doppelfolge zum Jahresbeginn (DF-Kritik) erneut befeuert, in der nicht nur die Geschichte rund um den Astan-Clan nun zu Ende erzählt wurde, sondern auch Schlager-Star Helene Fischer als kaltblütige Killer-Lady zu sehen war.
Schweiger selbst kommt mit der Kritik offenbar nicht all zu gut aus, denn der Schauspieler setzte via Facebook zum Gegenschlag an: In einer Art Liebesbekundung rühmt er die Arbeit von Regisseur Christian Alvart, als Kreation, mit der er „ein Stueck deutsche Fernsehgeschichte geschaffen“ hat.
„Kompromisslos, atemlos, viril, phantastisch für das schmale Geld….andere verschwenden das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken“, schießt der Schauspieler weiter gegen die Kollegen von Deutschlands bekanntester Krimi-Reihe, in der „sonst meistens dummes Zeug gelabert wird (Frau Meier, hatte Ihr Mann Feinde?)“. Die Schweiger-„Tatorte“ seien dagegen Non-Stop-Action über 90 Minuten.
Auch die Filmkritiker, die den letzten beiden Teilen der Schweiger-Reihe ein durchaus gemischtes Feedback gegeben hatten, bekommen in dem Facebook-Eintrag eine Ohrfeige: „Ich, Til Schweiger, feier dich jetzt mal richtig derbe ab!!! Weil…. ich als Filmemacher/Schauspieler/Produzent/Writer/Cutter/Composer…. viel mehr Ahnung…. ich habe viiiieel mehr Ahnung von der Craft( Materie)….KUNST…. als die meisten von diesen Trotteln, die darüber schreiben!!!!“ Wenn diese ehrlich wären, würden sie laut dem Schauspieler zugeben müssen, dass Alvart etwas außergewöhnliches geschaffen habe.
„Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind! Deswegen sage ich, als einer der es besser weiß, weil ich vom Fach bin: Mit allen Schwaechen, die dieser Tatort hatte, ist er der bahnbrechendste seiner Art!!!“, feiert sich Schweiger gleichzeitig selbst weiter.
Doch auch der verbale Rundumschlag des Schauspielers kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein „Tatort“ mächtig an Boden verloren hat und mittlerweile nur noch in der unteren Mittelklasse des TV-Krimis logiert, denn auch am Sonntag gingen die Zuschauerzahlen weiter zurück. Einst mit 12,74 Millionen Interessenten gestartet, holte „Fegefeuer“ am Sonntagabend nur noch 7,69 Millionen Zuschauer ab drei Jahre vor die TV-Bildschirme. Damit kam Schweiger zwar auf 19,9 Prozent Marktanteil und den Tagessieg, für einen „Tatort“ fiel der aber durchaus enttäuschend aus. [fs]
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