Eine Datenanalyse der norwegischen Non-Profit-Organisation SINTEF zeigt, dass die beliebte Schwulen-Dating-App Grindr den HIV-Status ihrer Nutzer mit zwei anderen Unternehmen teilt.
Die beiden Unternehmen – Apptimize und Localytics, die bei der Optimierung von Apps helfen – erhalten einige der Informationen, die Grindr-Nutzer in ihre Profile aufnehmen, einschließlich ihres HIV-Status und des „letzten getesteten Datums“.
Am späten Montagabend teilte Grindr mit, dass es diese Informationen nicht mehr weitergeben wird und hat die beiden entsprechenden Firmen aufgefordert, die Daten der Nutzer zu löschen.
Da die HIV-Informationen zusammen mit den GPS-Daten, der Telefon-ID und der E-Mail gesendet werden, könnten spezifische Nutzer und deren HIV-Status identifiziert werden, so Antoine Pultier, Forscher bei der norwegischen Non-Profit-Organisation SINTEF.
Grindr wurde im Jahr 2009 gegründet und hat weltweit mehr als 3,6 Millionen aktive Nutzer. Im Dezember startete das Unternehmen ein Online-Magazin, das sich kulturellen Fragen in der Queer-Community widmet. Die App bietet kostenlose Anzeigen für HIV-Test-Websites, und letzte Woche bekam die App eine optionale Funktion, die Benutzer daran erinnert, alle drei bis sechs Monate einen HIV-Test zu machen.
Aber die neue Analyse, die von Cybersecurity-Experten bestätigt wurde, stellt infrage, wie ernst das Unternehmen die Privatsphäre seiner Nutzer nimmt.
SINTEFs Analyse zeigte auch, dass Grindr die genaue GPS-Position seiner Benutzer, Sexualität, Beziehungsstatus, ethnische Zugehörigkeit und Telefon-ID mit anderen Werbefirmen von Drittanbietern teilt. Und diese Informationen wurden im Gegensatz zu den HIV-Daten manchmal über einen „einfachen Text“ verbreitet, der leicht gehackt werden kann.
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