Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) fordert öffentlichkeitswirksam kostenloses WLAN für Bahnreisende. Bahn-Chef Rüdiger Grube tritt auf die Bremse. Man befinde sich in einer Testphase. Die Züge müssen erst einmal entsprechend ausgerüstet werden.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte der „Bild“-Zeitung am Dienstag: „Schnelles Internet sollte die Bahn ihren Kunden künftig kostenlos zur Verfügung stellen.“ Eine schöne Forderung, die allen gefällt, zumindest kurzfristig aber erst einmal Zukunftsmusik bleiben dürfte. Bahn-Chef Rüdiger Grube antwortete auf der Bahntechnikmesse Innotrans gegenüber der dpa: „Ich möchte nichts versprechen, was wir nachher nicht einhalten können.“
Grube gab zu verstehen, dass man sich in einer Testphase befinde. Zunächst soll der Großteil der Züge und Bahnhöfe fit für störungsfreies Internet gemacht werden. Bis Ende des Jahres sollen die meisten ICE-Züge fit für schnelles Internet sein, bis Ende 2015 sollen die IC-Züge folgen. Auch die Bahnhöfe werden mit neuer WLAN-Technik ausgestattet, allerdings zunächst nur die 24 größten von 120 Bahnhöfen mit Internet-Hot-Spots. Bei insgesamt 5600 Bahnhöfen in Deutschland eine eher kleine Zahl.
Kostenlos ist der Internetzugang bisher nirgends. Den Hot-Spot-Service der Telekom gibt es bislang auf lediglich zehn ICE-Strecken, 24 Stunden kosten den Bahnkunden 4,95 Euro. Ob er dann tatsächlich ins Internet kommt, ist eine andere Frage. Das große Problem beim Internet in der Bahn ist die Störanfälligkeit. Satellitenverbindungen geben spätestens im Tunnel auf. Der französische Bahnchef Guillaume Pepy schlug daher vor, von den anfälligen Satellitenverbindungen auf schnelles LTE und dessen Nachfolgetechnologien umzurüsten.
[chp]
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