Nachdem der E-Mail-Dienst in China fast vier Tage lang nicht erreichbar war, können chinesische Gmail-Nutzer nun anscheinend wieder Nachrichten versenden und empfangen. Hinter dem Ausfall wird ein Zensur-Werkzeug der chinesischen Regierung vermutet.
Wie aus einem Google-Transparentbericht hervorging, war in China der Zugang zu Googles E-Mail-Service seit dem Wochenende gesperrt gewesen. Bereits am Freitag war der Nachrichtenverkehr stark zurückgegangen, am Samstag dann völlig zum Erliegen gekommen. Bis einschließlich Montag konnten chinesische Gmail-Nutzer weder Nachrichten lesen noch versenden. Nun berichtet „Business Insider“, dass Gmail in China zumindest teilweise wieder funktionsfähig sei.
Für den Ausfall des E-Mail-Programms wird das sogenannte „Goldene Schild“ verantwortlich gemacht, ein Zensur-Tool, welches von der chinesischen Regierung dazu benutzt wird, den Zugang zu bestimmten Webseiten zu blockieren. So sind soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter in China nicht erreichbar. Und sogar die on-Demand-Plattform Youtube wurde gesperrt. Selbiges gilt für Webseiten von Menschenrechtsorganisationen oder ausländischen Medien.
Der Ausfall des vergangenen Wochenendes ist übrigens nicht der erste Fall einer kompletten Unerreichbarkeit von Google-Services in China. Vor dem 25. Jahrestag des Massakers in Peking waren das erste Mal Zugänge zu allen Diensten des US-Konzerns von der Regierung gesperrt worden. [kh]
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